Full text: Mitteleuropa (H. 1 = Mittelstufe)

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Nordsee: Einfluß auf das Klima. Bewegungen. 
Ihr Linfluh aus das Kllllta. Beim Baden im Fluß oder See können wir 
oft beobachten, daß Wasser sich langsamer erwärmt, aber auch langsamer abkühlt 
als Land. Die Winde, die vom Meere herwehen, mildern deshalb die Hitze des 
Sommers und die Kälte des Winters. Da nun in Westdeutschland westliche Winde 
vorherrschen, hat es mäßig warme Sommer und mäßig kalte Winter, Seeklima. 
In Ostdeutschland dagegen sind die Sommer heiß und die Winter kalt (warum?); 
es herrscht Landklima. 
2. )hre Bewegungen, a) Die Wellen der Nordsee erreichen bei Sturm oft 
eine höhe von mehr als 4 m. Brechen sie sich an der Rüste oder an Felsen, die vom 
Meeresgründe aufragen (Klippen, Riffe), so brausen und schäumen die Wassermassen. 
Das ist die Brandung, die den Schiffen leicht gefährlich werden kann. Leuchttürme 
warnen die Seeleute vor den gefahrdrohenden 
Stellen, fluch hat man an der Küste zahlreiche 
Rettungsstationen errichtet, um den Schiff- 
brüchigen schnell Hilfe bringen zu können 
(Kbb. S. 15). 
b) Ebbe und Flut (Gezeiten). Wäh- 
rend in den Teichen und Seen das Wasser im 
Laufe eines Tages gleich hoch steht, ist dies 
in der Nordsee nicht der Fall, hier können 
wir vielmehr ein regelmäßiges Sinken und 
Steigen beobachten. Nachdem das Wasser den 
höchsten Stand erreicht hat, beginnt es tiefer 
und immer tiefer zu fallen, und der Meeres- 
boden wird auf kleinere oder größere Strecken, 
oft sogar einige Kilometer weit entblößt. Die 
Leuchtturm in der Wesermündung. Mtenbewohner eilen dann herbei, um die 
Gaben einzusammeln, die ihnen das Meer beschert hat. In zahlreichen Wassertümpeln 
fangen sie Fische, die dort zurückgeblieben sind, und vom feuchten Boden sammeln sie 
Krebse und Muscheln. Doch auch vielerlei Vögel stellen sich ein, die hier eine reichgedeckte 
Tafel finden. Dieses Zurückweichen des Wassers, das etwa 6 Stunden währt, be¬ 
zeichnet man als Ebbe, hat das Wasser den tiefsten Stand inne, so beginnt es lang¬ 
sam wieder heranzufluten und höher und höher zu steigen. Nach ungefähr 6 Stunden 
hat es den höchsten Stand erreicht, der durchschnittlich 3 m über dem tiefsten liegt. 
Dieses Steigen nennt man Flut. Nach 6 Stunden ist wieder Ebbe, nach abermals 
6 Stunden Flut, und so geht das Fallen und Steigen des Wassers fort von Tag zu 
Tag, von Jahr zu Jahr. — Die Entstehung von Ebbe und Flut glaubt man Haupt- 
sächlich auf die Anziehungskraft des Mondes zurückführen zu müssen. Stehen bei 
voll- bzw. Neumond Erde, Mond und Sonne in einer Linie, so steigt die Flut am 
höchsten? man nennt sie Springflut. Setzt zur Flutzeit Sturm ein, dann entsteht eine 
Sturmflut. 
Die Flutwelle dringt auch in die Elbe, Weser und Ems ein. Dadurch wird das 
Flußwasser gestaut, und selbst tiefgehende Seeschiffe können zu dieser Zeit die großen
	        
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