Die Republik Frankreich. 11
duktion leidet jedoch unter dem vielfach karstartigen Boden und der großen Wald-
armut. Immerhin hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes in der jüngsten
Zeit gehoben. Auch die Eisenbahnlinien haben sich gemehrt und der Kanal von
Korinth kommt besonders der Schiffahrt und dem Handel zugute. Neuestens
wird Griechenland wegen seiner bedeutsamen Denkmäler aus der Zeit des klassischen
Altertums immer mehr aufgesucht und hiermit hängt teilweise der Aufschwung
Athens zusammen, das jetzt schon wieder 170000 Einw. erreicht hat.
Übersicht der Balkan st aaten.
qkm Bevölkerung Dichte
Sultanat Türkei 167 000 6 000000 36
Königreich Griechenland . . .
Königreich Bulgarien . . .
Königreich Serbien
Bosnien
Königreich Montenegro . . .
Dalmatien
65 000 2 600 000 41
97 000 4 000000 42
48000 3000000 59
51000 2000000 38
9 000 250000 27
13000 590000 46
Balkan-Halbinsel 450000 18 000000 40
Beziehungen der südeuropäischen Halbinseln zum Deutschen Reiche. Die ge-
geringste Berührung hat das Deutsche Reich heute mit der iberischen Halbinsel;
es ist nicht nur am weitesten abgelegen sondern auch noch durch eine hohe Gebirgs-
mauer vom Rumpfe Europas geschieden. Weit stärker sind die Beziehungen Deutsch-
lands zu den Ländern der Süd osteuropäischen Halbinsel. Ursache hiervon ist
vor allem die mächtige Stromader der Donau, welche beide Ländermassen miteinander
verbindet. In den letzteren Jahren ist die Verknüpfung der beiden Ländergebiete noch
viel enger geworden und zwar hauptsächlich durch den Anschluß des türkischen Eisen-
bahnnetzes an das mitteleuropäische, daher auch die stattliche Zahl der Deutschen — an
10000Ö — auf der Balkanhalbinsel. Am stärksten sind sie vertreten in Rumänien
(50000) und in'Bosnien (an 30000). Das deutsche Kapital ist in Südosteuropa
mit etwa 500 Mill. Mark vertreten. Sehr wichtig kann einmal der europäische Süd-
osten für Deutschland im Falle einer kriegerischen Sperrung der deutschen Meere als
Getreidelieferant werden.
In engster Fühlung mit Deutschland steht unter den südeuropäischen Halbinseln
Italien. Dieser innige Zusammenhang beider Länder erklärt sich vor allem aus
der leichten Zugänglichkeit der Alpen uud ihrem Reichtum an tiefeingesenkten Pässen.
In neuester Zeit haben besonders die Alpenbahnen einen äußerst starken Güter- und
Personenverkehr zwischen beiden Reichen begründet. Im ganzen läßt sich der Wirt-
schaftsverkehr Deutschlands mit den füdeuropäifchen Halbinseln also kennzeichnen:
Deutschland bezieht von ihnen zumeist Naturprodukte (welche?) und sendet hauptsächlich
Jndustrieerzeugnisse dorthin. Auch deutsches Kapital ist in Italien tätig.
Die Republik Frankreich.
(536000 qkm, 40 Mill. Einw., auf 1 qkm 75.)
Meereslage und Küstenbildung. Frankreich liegt halbinselartig zwischen
dem Mittelmeer und dem Atlantischen Ozean, diesen für die europäische Kultur
wichtigsten Meeren. Das Mittelmeer weist Frankreich auf Afrika und die Levante
hin, der Atlantische Ozean auf die Nene Welt, der Kanal auf England und die
Gestadeländer der Nordsee. Dazu bestehen zwischen den Gebieten der mittel-
meerischen und atlantischen Abdachung natürliche und künstliche Verkehrswege:
östlich des französischen Mittelgebirges das Tal der Rhone und Saöne mit an¬