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A n h a n g.
Das Herzogtum Braunschweig.
3700 qkm (67 DM), über 430000 Einw.
§ 1. Geschichte des Landes.
Die nördl. Abdachung des Harzes zwischen Weser und Elbe
war zu den Zeiten der Römer von den freiheitliebenden Cheruskern
bewohnt (Armin, der Befreier Deutschlands durch den Sieg im
Teutoburgerwalde 9 n. Chr.). In der Zeit der großen Völker-
Wanderung eroberten die kriegerischen Sachsen, aus N. kommend,
das Land von der Elbe fast bis zum Rhein und von der Nordsee
bis zum Harz * (w. die Franken, s. die Thüringer, ö. slawische
Völkerschaften, wie die Wenden) *. In verschiedene Stämme
geteilt, konnten sie den christlichen Franken nicht widerstehen (Karl
d. Gr.), sondern mußten sich nach langwierigen Kämpfen (Witte-
kind) unterwerfen und das Christentum annehmen. Ein Ver-
wandter Wittekinds, Ludolf, ward durch Ludwig den Deutschen
der erste Herzog von Sachsen.
* Von Ludolfs Söhnen gründete Bruno angeblich die
spätere Stadt Braunschweig (Brunswik), während Otto der Er¬
lauchte die Herzogswürde erhielt und sie auf seinen Sohn
Heinrich I., den Vogelsteller, vererbte (König von Deutsch¬
land 919—936). Heinrichs Sohn und Nachfolger, Otto I., be¬
lehnte Hermann Billung, einen sächsischen Grafen mit dem
Herzogtume, welches unter ihm und seinen Nachkommen immer
mächtiger wurde (Freunde der sächsischen, Gegner der
fränkischen Kaiser, besonders Heinrichs IV.). Nach dem
Aussterben der Billunger wurde der Graf Lothar von Süpp¬
lingenburg Herzog von Sachsen/ Dieser belehnte später als
Kaiser von Deutschland seinen Schwiegersohn, den Weifen
Heinrich den Stolzen, Herzog von Bayern, mit Sachsen,
sodafs Heinrich der mächtigste deutsche Fürst wurde (Kampf
Heinrichs mit Konrad III., dem Hohenstaufen, der Weifen mit
den Ghibellinen). Die Weifen waren ein uraltes, im s. Schwaben
reich begütertes Grafengeschlecht. Heinrichs des Stolzen Sohn, *
Heinrich der Löwe (1139—1195), vermählt mit Mathilde,
der Schwester von Richard Löwenherz von England, der mächtigste