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Der (fast ganz katholische) Donaustaat besteht aus zwei in
der Verwaltung getrennten Reichshälften, den vorwiegend von
Deutschen bewohnten österreichischen und den ungarischen
Kronländern, deren Beherrscher in jenem Teile Kaiser, in diesem
König heißt.
1. Abschnitt.
Die österreichischen Kronländer.
I. Die Alpenländer (welche Alpen?), durchströmt von der
Donau, Inn (Salzach), Enns, Drau (Mur) und Save und von
der Etsch. In den Gebirgen Viehzucht (Almen, Butter, Käse), in
den südlichen Thälern Obst und Wein, nur wenig Korn. Bei dem
Mangel an Steinkohlen sehr geringe Fabrikthätigkeit.
* Die zunehmende Entwaldung der Berge droht den schon
geringen Wohlstand der Gebirgsländer ganz zu vernichten
(Lawinen, Überschwemmungen). Bevölkerung daher gering. *
1. Erzherzogtum Österreich, zu beiden Seiten der Donau.
An der Donau die Hptst. des Reiches, das heitere Wien (über
1 Mill. Einw.), Fabrik- und Handelsst.; in der engeren inneren
Stadt, um welche sich viele Vorstädte lagern, die kaiserliche Hof-
bürg und die prächtige Stefanskirche.
* Wien liegt in dem breiten Donaubecken, welches von den
Ausläufern der Alpen (welcher?) und des Böhmerwaldes einge¬
schlossen ist und nach N.O. mit dem sehlachtenreichen March¬
felde zusammenhängt (Ottokar, Napoleon). [Wien ist Mittel¬
punkt zweier grofser Handelsstriifsen: die eine führt von N.
nach S. über die Alpen zum adriatischen Meere (Eisenbahn
Breslau-Wien-Triest, die zweite führt von W. nach 0. (München-
Wien-Buda-Pest). An der letzteren Bahn liegt das befestigte
Linz in einem engen Donaukessel; welches Bad im Salz¬
kammergut?] *
2. Salzburg, sehr gebirgig und daher wenig bevölkert;
Hptst. Salzburg an der Salzach.
* In der Umgegend viel Salz und Marmor; südl. in einem
engen Thale der hohen Tauern, das Wildbad Gast ein.
3. Tyrol, w. von Salzburg, herrliches Gebirgsl., Hptst. Inns-
brück am Inn.
* Über welchen Pafs führt die Eisenb. nach Italien?
(Venedig.) [Die Arlbergbahn führt w. von Innsbruck zum
Bodensee (Bregenz).] — Die Tyroler sind ein einfaches, biederes,
treu dem Kaiser anhängendes Bergvolk (Andr. Ho f er); das
Land dürftig bebaut, wenig Ackerbau (Gletscher, Firnschnee).
Nur die südlichen Thäler sind warm und fruchtbar (Obst, Wein,
Seide), namentlich das der Etsch mit Meran und das ihres