Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 67 
das viel weniger hohe (700 m) von Elbe durchbrochene Elbsand- 
steingebirge an, das auch Sächsische Schweiz genannt wird 
und sich durch seine eigentümlich gestalteten Tafelberge auszeichnet. 
Der Elbedurchbruch bildet die Voraussetzung zu einer der wichtig- 
sten Verkehrsstraßen in Mitteleuropa, die von Nord- und Nord- 
Westdeutschland durch Böhmen zur Donau und weiter nach Süden 
und Südosten zum Mittelländischen und zum Schwarzen Meer führt. 
Die sanfte Nordabdachung des Erzgebirges bildet das wenig 
gegliederte Sächsische Hügelland, das von der Zwickauer 
Mulde und der Freiberger Mulde (nebst der Zfchopau) tief 
durchfurcht wird und in der Umgebung von Zwickau reich an 
Steinkohlen ist. Daher die bedeutsame Entwicklung der sächsischen 
Industrie. Dem Elstergebirge liegt das ähnlich gestaltete Vogt- 
land vor, von der Elster durchflössen. Zwischen Thüringer Wald, 
Eichsfeld und Harz endlich breitet sich die hügelige Beckenland- 
schaft von Thüringen aus, die in der Hauptsache ein Gefäll nach 
Osten hat; daher fließen die Unstrut (und Helme) zur Saale, 
dem vom Fichtelgebirge kommenden Hauptflusse Thüringens, der 
rechts die Elster und links noch die Bode aus dem Harz aufnimmt 
und dann wie die Mnlde zur Elbe fließt. Die Höhenrücken der 
Hainleite, des sagenumwobenen Kyffhäufer (470 m) und der 
Finne teilen das thüringische Becken in eine südliche und uörd- 
liche Hälfte, letztere die Goldene Aue genannt. Durch diese zieht 
eine wichtige Straße von der mittlem Weser nach Halle und Leipzig, 
durch jene eine noch mehr begangene vom Rheingebiet durch Hessen 
ebendahin und weiter nach Osten und Norden. Thüringen hat im 
Mittlern Saalegebiet noch Weinbau, ein Zeichen, daß das Klima 
milder ist als weit umher. 
5. Die Sudeten, welcher Name übrigens von den Umwohnern 
nicht gebraucht wird, sind kein einheitliches Gebirge, etwa wie der 
Harz oder Schwarzwald, sondern eine Gruppe kleinerer Massen- 
erhebnngen, die zumeist durch bedeutende Eintiefungen voneinander 
getrennt sind. Sie haben eine Längserstreckung von reichlich 
300 1cm und bilden die Wasserscheide der Oder gegen die Elbe und 
die zur Donau fließende March. Wir unterscheiden 
a) das Lausitzer Gebirge, im Jeschkeuberg 1000 m hoch; 
es dacht sich nördlich zum Berg- und Hügelland der Oberlausitz 
ab. Die Lausitzer Neiße bildet einen bequemen Durchlaß durch 
das Gebirge von Nord nach Süd. 
b) Weiter östlich ragen das Jsergebirge (Tafelfichte 1120m) 
und das Riesengebirge ans, letzteres mit der Schneekoppe 
(1600 m) der höchste Punkt Deutschlands außerhalb der Alpen. 
An seiner Südabdachung entspringt die Elbe. Nördlich vorgelagert 
ist ihm das niedere Katzbachgebirge. Der Boberflnß bildet die 
Ostgrenze. Aus seinem Gebiet führen bequeme und niedere Über- 
gänge nach Süden (Schlachtfeld von Königgrätz, 1866). 
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