IIB Afrika.
besonders in Kapstadt, der Hauptstadt der englischen Kolonie Kapland,
blüht. Ein Teil der Ostküste ist in den Händen der Portugiesen, die
Westküste nördlich vom Oranje ist deutsch.
§214. Im Osten Südafrikas ragt aus dem Meere die große gebirgsersüllte
gaskar' Iusel Madagaskar auf. Sie ist reich benetzt und meist von üppiger
Vegetation bedeckt. Unter den Tieren fallen die Halbaffen oder Lemuren
ans, während die eigentümlichen Tiere des afrikanischen Festlandes fehlen.
Die Bewohner sind Neger oder malaiischer Abkunft. Die letzteren,
die Hooas, gründeten ein Königreich, das unter französischer Schutz-
Herrschaft steht, mit der Hauptstadt Tanauarivo.
Weit östlich imJndischenOzeane liegen die fruchtbaren Maskarenen,
das englische Mauritius uud das französische Rennion (reünjong).
Deutsch-Südwestafrika.
§215. Deutsch-Südwestafrika ist unsere älteste Kolonie. Sie übertrifft
Natur. nn Größe noch das Mutterland, ist aber ein ödes, wenig einträgliches
Land. Die Küste ist infolge starker Brandung schwer zugänglich. Än das
Meer grenzt eine sandbedeckte Ebene, die landeinwärts zn einem niedrigen
Berglande ansteigt. Dieses wird reichlicher durch Gewitterregen benetzt intd
besitzt auch ein etwas wärmeres Klima als das kahle Küstenland. Jenseits des
Berglandes liegt die Wüste Kalahari, die aber noch von Grasfluren bedeckt
ist uud mehr der Steppe gleicht. Im Norden hat unsere Kolonie fast
tropisches Klima, der Regen fällt häufiger, die Vegetation entwickelt sich
infolgedessen üppiger und anch die Tierwelt zeigt sich mannigfaltiger,
wohner. Hier treiben die Eingeborenen Ackerbau, während im übrigen
das Land sich fast nur zur Viehzucht eignet. Im Norden wohnen die
Hereros, ein Negervolk, südlich vom Wendekreise im Westen viehzüchtende
Hottentotten und im Osten Buschmänner, die dnrchJagd und Sammeln
von Würmern und Früchten ihre Nahrung sich beschaffen.
Der größte Teil des Landes ist wegen der Trockenheit des Klimas
nicht anbaufähig. Die festen menschlichen Ansiedlungen finden wir an den
wenigen Quellen, in deren Umgebung unter künstlicher Bewässerung auch
Ackerbaumöglich ist. Die bedeuteudsteSiedlung ist Wind h o ek (wiudhuk), das
nuSt mit dem künstich angelegten Hafen in Swakopmnnd durch eine Bahn
verbunden ist. Der beste Hafen an der Küste, die Walfisch bai, gehört
den Engländern.
Überblick über Afrika.
^ 216. Afrika zeigt nur geringe Gliederung. Auch au vorgelagerten Inseln
d?rung. der Erdteil arm. Das Innere wird fast ganz von Hochland ein¬
genommen, das vielfach von Randgebirgen umgeben ist.
loüfser. Das mittelafrikanische Hochland ist reich an Seeen. In dem oft-
afrikanischen Seeengebiete wurzeln die Hauptströme des Erdteils. Die
Flüsse sind im allgemeinen wasserreich, aber sie sind für die Schiffahrt
wenig geeignet, da sie meist in Stromschnellen oder mächtigen Wasser-
fällen von dem innern Hochlande herabstürzen.
3 217 Dadurch ist das Juuere Jahrtausende hindurch verschlossen geblieben.
Klima. Zugleich aber hat auch das Klima das Vordringen des Verkehrs wesentlich
behindert. Nordafrika ist in seiner ganzen Breite eine unwirtliche Wüste,
Mittelafrika ein heißes, ungesundes Tropenland. Dasselbe wird bewohnt