140
Allgemeine Erdkunde,
ewige Schnee. Er führt auch Gesteinsmaterial mit sich, das er in seinem
Bett und namentlich an seinem Ende als Moräne ablagert.
Sece». ^ Wo das fließende Wasser sich in Bodensenken sammelt, bildet es
Seeen. Diese können durch Abdämmnug eiues Tales oder durch Aus-
Höhlung und Senkung des Bodens entstehen. Auch durch Abgliederuug
kleiner Teile des Meeres an der Küste werden Seeen, Strandseeen oder
Lagunen, geschaffen.
Die Gewässer des Festlandes fließen fast sämtlich schließlich in das
Meer. Nur ein kleiner Teil verliert sich im Innern der Kontinente in
Binnenseeen oder auch spurlos im trockenen Boden solcher abflußlosen
Gebiete.
§ 263. Die Entwässerung zum Meere erfolgt sehr ungleich wegen der
tob"fe* eigenartigen Verteilung der Gebirge. Die nordsüdlich verlausenden
rungder Gebirge Amerikas begrenzen unmittelbar den Stillen Ozean. Zur Eut-
l NN der. Wicklung großer Stromsysteme ist hier kein Raum. Nur an den West-
knsten dieses Meeres münden größere Flüsse. Der Atlantische Ozean
empfängt dagegen das Waffer der Riesenströme, welche die weiten Flach-
länder der neuen und alten Welt durchfließen.
Vas Meer.
§264. Das Meer breitet sich in großer Ausdehnung zwischen den Fest-
ländern aus. Von den weiten offenen Ozeanen zweigen sich vielfach
kleinere Flächen ab, die tief in das Land hinein sich erstrecken. Solche
Meeresteile bezeichnet man als Mittelmeere, nur von Inselketten ab-
geschlossene Teile der Ozeane dagegen als Randmeere.
Meeres. Die Meeresbecken sind im allgemeinen sehr tief, im Mittel 3,5 km.
c en* Ihr Untergrund ist weit einförmiger gestaltet als der Boden der Fest-
länder. Diese sind umgeben noch von einer Flachsee, die etwa bis
200 m Tiefe reicht. Dort erst senkt sich der Boden steil zur Tiefsee ab.
Meer- Das Meerwasser ist stark salzig; es enthält 3,5% Salz. Deshalb
moffer. trinkbar. Seine Farbe ist blau oder grün.
Wellen, Auf der Meeresfläche erzeugt jeder Wiud Wellen, die bei heftigem
mungen. Sturme eine Höhe von mehr als 10 m erreichen. Wo der Wind an-
dauernd in einer Richtung weht, setzt er die ganze Wassermasse an der
Oberfläche in Bewegung, es entstehen Meeresströmungen, vom See-
mann auch Windtriften genannt. Kommen diese Strömungen aus warmen,
äquatorialen Gegenden wie der Golfstrom, so führen sie warmes, aus
polaren dagegen kaltes Wasser.
Gezeiten. Der Meeresspiegel bewegt sich außerdem im Laufe eiues Tages
langsam zweimal auf- und abwärts. Die Zeit der aufsteigenden Bewegung
heißt Flut, die der absteigenden Ebbe, beide zusammen Gezeiteu oder
Tiden. Diese Gezeiten sind eine Folge der Anziehung vou Sonne und
Mond auf die Wasserhülle der Erde. Sie folgen zeitlich dem Stande
dieser Gestirne, in erster Linie dem des nahen Mondes. Auf offenem
Meere erreicht die vertikale Bewegung nur 1 m, an den Küsten, nament-
lich in spitzen Golfen, steigt dagegen die Flut bis auf 15 m au.