142 Allgemeine Erdkunde.
Landflächen, wie Asien, rufen durch ihre starke
w- °- Erhitzung im Sommer und Erkaltung im
> Westwinde Winter mit den Jahreszeiten wechselnde Winde,
'Windstillen Monsune, hervor, die im Sommer von der See
™ . , „ . „ „ t nach dem Lande, im Winter umgekehrt wehen.
Wendekr. Nordostpassat Bereiche der vorherrschenden Westwinde
Äquator. Stillen-Gürtel erzeugen ferner Störungen des atmosphärischen
Wendekr. ^~-~~^Südostpassat Gleichgewichtes häusigeu Wechsel der Stärke
Windstillen und Richtung der Winde.
Kommen die Winde aus äquatorialen
Gebieten, so bringen sie Wärme, ans polaren
w- 0. dagegen Kälte. Die Temperatur bewegter Luft
ändert sich aber auch, wenn sie steigt oder fällt,
im ersten Falle kühlt sie sich ab, im zweiten
Die vorherrschenden Winde, wird sie warm. Ein solcher durch Absteigen
warmer Wind ist der Föhn der Alpen,
schlag" Die Luft enthält stets Wasserdampf. Dieser wird ihr durch die
Verdunstung von Meeren, Seeen, Flüssen und vom Boden zugeführt. Die
Luft kann aber immer nur bestimmte Mengen von Wasserdampf in sich
aufnehmen. Die Menge hängt von der Temperatur ab. Kühlt sich Wasser-
dampfreiche Luft ab, so scheidet bald ein Teil davon als Wasser aus,
es bilden sich am Boden Tau oder Reif, in der Luft Nebel und Wolken.
Geht die Ausscheidung sehr schnell vor sich, so entsteht Regen oder bei
einer Temperatur unter 0" Schnee.
Alle Luftströmungen aus wärmeren in kältere Gebiete sind daher
Regenbringer. So erzeugt Luft, die sich in aufsteigender Bewegung
besiudet, z. B. an den Gehängen der Gebirge oder im Bereiche starker
Erwärmung, heftige Regengüsse. Auch äquatoriale Winde, die warme
Luft polwärts führen, sind Regenspender.
§267. Diese Vorgänge in der Atmosphäre bestimmen das Wetter. Darunter
Wetter begreift man den jeweiligen Zustand der Luft, der ununterbrochenem
Klima. Wechsel unterworfen ist. Das Beständige in diesen veränderlichen Vor-
gängen, das sich vorwiegend in den Mittelwerten der Tage, Monate und
Jahre kundgibt, bezeichnen wir als das Klima.
Das Klima eines Landes wird in erster Linie durch den Stand
der Sonne bedingt.
Umriß und Gestalt der Festländer bewirken jedoch, daß die klima-
tischen Zonen der Erde nicht genau den Sonnenzonen angepaßt erscheinen.
Wo das Meer vorherrscht, haben wir Seeklima, wo sich das Land zu
weiten Flächen ausbreitet, Landklima. Auch die Winde verschieben die
Klimate. Wo die Passate vom Meere zum Laude wehen, tragen sie das
Seeklima landeinwärts. Daher ist zum Teil Südamerika im östlichen
Tieflande so reich benetzt.
Im Gebiete der westöstlichen Winde haben die Westseiten der Fest-
länder.Seeklima, die Ostseiten Landklima. Europa und Ostasien sind infolge-
dessen klimatisch so verschiedenartig.
Auch mit der Höhe ändert sich das Klima. Die Wärme nimmt ab
und zeigt größere Tages- und Jahresschwankungen. Afrika hat infolge-