Full text: Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche (Teil 1)

Die einzelnen Landschaften Bayerns, 
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Ihre mittlere Höhe beträgt 500 — 600 m; München liegt 520 m über 
dem Meere. 
Bewässerung. Die Hauptflüsse sind Jller, Lech, Isar und Inn. 
Die Jller entspringt in den Allgäuer Alpen und hat im ganzen nördliche 
Richtung: bei Ulm erfolgt ihre Mündung. Der Lech, welcher in Vorarlberg ent- 
springt,' hat ebenfalls von seinem Eintritte in Bayern bis zur Mündung nördliche 
Richtung. Unweit Augsburg erhält er seinen größten Nebenfluß, die Wert ach. Die 
Isar fließt nach ihrem Austritt aus dem Gebirge nordwärts bis Freising, von 
wo sie nordöstlich zieht. Sie mündet unterhalb Deggendorf. Als Nebenflüsse gehen 
ihr links Loisach und Amper zu. 
Der Inn entspringt in der Schweiz, fließt dann dnrch Tirol und bahnt sich 
bei Kufstein quer durch die nördlichen Kalkalpen einen Weg nach Bayern. Hier bildet 
er bis zur Mündung der Alz einen nach NW. geschwungenen, von da an einen süd- 
östlich gerichteten Bogen; bei Passau ergießt er sich in die Dernau. Seine Zuflüsse 
sind links die Mang fall, der Abfluß des Tegernsees, rechts die Alz, der Abfluß 
des Chiemsees, und die Salz ach. 
All diese Flüsse bewahren auch auf der Hochebene noch ganz 
ihre alpine Natur: fie haben ein starkes Gefälle, führen viel Kalkschotter aus dem 
Gebirge in die Ebene herab und besitzen einen sehr wechselnden Wasserstand; daher 
sind sie nicht schiffbar, sondern nur flößbar. 
Außerdem geht zur Donau eine Anzahl kleinerer Flüsse, so zwischen Jller und 
Lech die Günz und die Mindel; zwischen Lech und Isar die Paar, die Ilm, die 
große und die kleine Lab er; zwischen Isar und Inn die Vils. Sie fließen alle 
ruhig dahin und führen kein gröberes Gerölle mit sich. 
Die Hochebene ist wegen der Nähe der niederschlagsreichen 
Alpen sehr wasserreich. 
Der südliche Teil der Hochebene: das Bayerische Seenland. 
Lage und Bodengestalt. Dieses Gebiet lehnt sich unmittelbar an den 
Fuß der Alpen an und ist durch eiue Menge von großen und kleinen Seebecken 
ausgezeichnet. Diese sind in ein niedriges, wiesen- und waldbedecktes 
Hügelland eiugesenkt. Die Sande und Schotter dieser Hügel haben die 
Gletscher der Eiszeit aus dem Gebirge in die Ebene herabgetragen. 
Von Seen gehören diesem Gebiete an: im Jsargebiet der Staffelsee, der 
Ammersee, der Würm- oder Starnberger See (s. S. 36); im Jnngebiet 
der Chiemsee: in diesem liegen zwei liebliche Inseln, Herrenchiemsee mit Pracht- 
vollem Kgl. Schlosse und Frauenchiemsee. — Zwei vorgeschobene Bergkegel, als 
Aussichtswarten berühmt, ragen aus dem niederen Gelände empor: der Auerberg 
(1000 m), südwestlich von Schongau, und der Peißenberg (1000 irr), südlich 
vom Ammersee. 
Bodenbeschaffenheit, Klima und Erwerb. Der Schotterboden des 
Seenlandes ist wenig ergiebig und das Klima rauh; Moore erfüllen weite 
Flächen. Wiesen- und Waldwirtschaft herrscht deshalb vor wie in den Alpen. 
Bei Miesbach, um Peißenberg und Penzberg ernährt auch der 
Bergbau auf Kohleu einige Tausende. 
Hierzu Engleder, Geographische Anschauungsbilder. Der Starnberger See.
	        
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