Orientierung.
Das Gesichtsfeld.
Wollen wir ein recht großes Stück unserer Heimat überblicken, so besteigen wir
einen hochgelegenen Punkt (Kirchturm, Aussichtsturm, Berggipfel). Je höher wir
steigen, um so größer wird die Fläche, die wir sehen. Das ganze sichtbare Stück
Land heißt das Gesichtsfeld. Über ihm wölbt sich wie eine blaue Glocke
der Himmel, das „H i m m e l s g e w ö l b e". Der höchste Punkt desselben
scheint genau über unserm Scheitel zu liegen; er heißt der Scheitelpunkt
(Zenit). Eine senkrechte oder lotrechte Linie verbindet diesen Punkt am Himmel
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Das Schulgrund st ück. Maßstab 1 : 1000.
a Schulgebäude, b Turnhalle, c Garten.
mit unserrn Standpunkt auf der Erde: die S ch e i t e 11 i n i e. Am Rande
des Gesichtsfeldes scheint das Himmelsgewölbe auf der Erde aufzustehen wie die
Butterglocke auf dem Teller; so entsteht eine scharfe Grenzlinie unseres Gesichts-
selbes, der Horizont (griechisch horizein = begrenzen). Wenn keine Hinder-
nisse im Wege sind, also in ebener Gegend oder gar auf dem Meere, ist der
Horizont ein Kreis, in dessen Mittelpunkt wir selber stehen; er heißt deshalb
auch Gesichtskreis. Den schönsten Überblick über eine Gegend hat man
vom Luftballon oder Luftschiff; von dort aus sieht man auch am besten, wie mit dem
allmählichen Höhersteigen immer neue Landschaften fichtbar werden, wie der „H o r i -
zont sich erweiter t". Man hat die „A u s s i ch t s w e i t e" ausgerechnet
und gesunden, daß man von
50 in Höhe 27 km weit
100 m „ 38 km „
1000 m „ 121 km „ sehen kann.