Full text: [Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta)] (Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta))

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Wir unterscheiden solche, die von erblichen Herrschern regiert werden 
(Monarchie), von denen, die sich ihr Oberhaupt auf Zeit wählen (Freistaat, Repu¬ 
blik). Die Kulturstaaten haben vermittels ihrer höheren geistigen Kräfte ihre 
Herrschaft fast über die ganze Erde ausgebreitet. Viele von ihnen haben auslän¬ 
dische Besitzungen (Kolonien) oder sie treiben Handel über den ganzen Erdball, 
indem sie mit ihren Schiffen das länderverbindende Meer durchfurchen. 
36. Die Karte. 
Die Erde als den Wohnplatz und das Arbeitsfeld des Menschen zu schildern, 
ist die Aufgabe der Erdkunde. 
Dazu bedarf sie der Karte. 
Teile der gewölbten Erdrinde auf dem ebenen Blatt Papier naturgetreu 
darzustellen, ist ebenso unmöglich, wie man die Schale eines Apfels oder einer 
Apfelsine auf einer Ebene flach ausbreiten kann; je größer das darzustellende Stück 
ist, umso mehr Verzerrungen werden eintreten, entweder nach der Form odernach 
der Größe. 
Die großen Karten der Erde, wie sie der deutsche Gelehrte Gerhard Crämer 
(Mercator) besonders für den Gebrauch bei Seefahrten erfunden hat, entstehen so, 
daß man sich die Erdkugel als eine Walze (Zylinder) vorstellt. Bei anderen Karten 
denkt man sich das zur Darstellung kommende Land als Stück einer Kegelober¬ 
fläche oder man denkt sich von der gegenüberliegenden Stelle der Erde aus das 
Gebiet auf eine Ebene übertragen (perspektivische Karten). , 
Die Erhebungen der Erde bezeichnet man durch Schattierung, so daß die 
Abhänge um so dunkler gezeichnet werden, je steiler sie sind. Man wählt dazu 
auch eine gleichmäßige Färbung der gleich hoch über dem Meere gelegenen Erd¬ 
schichten oder man beleuchtet eine erhabene Nachbildung der Erdoberfläche, 
ein Relief, scharf und zeichnet es ab. Für die übrigen zur Darstellung kommenden 
Erscheinungen der Erdoberfläche bürgern sich allmählich bestimmte Zeichen ein. 
Nach den Karten wird die Größe der Meere und Landgebiete gemessen; erst 
seit wenigen Jahrzehnten beginnt in den Kulturstaaten eine Vermessung des 
Landes; sie wird bei uns durch den Generalstab der Armee ausgeführt (General¬ 
stabskarten) ; die genannten Karten heißen nach dem zu ihrer Anfertigung benutzten 
Instrument Meßtischblätter. Die Messung erfolgt, indem man das Land in Dreiecke 
zerlegt und von Ecke zu Ecke die Winkel mißt. 
Wo hast du schon einen Stein oder eine Stangenpyramide der Landesvermessung gesehen ? 
Zu gleicher Zeit werden die Höhen gemessen. Sie beziehen sich für jedes 
Land auf einen bestimmten Nullpunkt, gewöhnlich die nächstgelegene Meeresküste. 
Wie hoch liegt der Bahnhof deines Schulortes über Normalnull (N. N. ) ? 
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