Full text: Länderkunde, Anfangsgründe der Allgemeinen Erdkunde (H. 2)

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I. Südeuropa. 
die beiden Syrien, teils kleinere Buchten mit meist abgerundetem Küsten- 
verlauf, wie die von Neapel, der noch drei andere im S. der italienischen 
W.-Küste folgen und einer an der O.-Küste entspricht, die drei peloponnesischen 
Golfe und den von Saloniki. Das Mittelländische Meer ist stellenweis 
ziemlich tief, z. B. im Jonischen Meer 4400 m, und die umgebenden 
Länder liegen meist recht hoch: Der Mulahacen fmulahaßer^ in Spanien ist 
rund 3500, der Ätna in Sizilien fast 3300, der Rilodagh beinahe 3000 m 
hoch. Nur eine größere Tiefebene gibt es, die Poebene, deshalb auch 
außer dem Po, der aus Frankreich und von den Alpen kommenden Rhone 
und dem afrikanischen Nil keine großen Ströme. Wegen des geringen 
Zuflusses von Süßwasser ist das Mittelmeer deshalb salzhaltiger als der 
offene Atlantische Ozean. Lebhafte Erdbeben, an mehreren Stellen tätige 
Vulkane sind weitere Eigenheiten des Mittelmeergebietes. 
Klima. c) durch das Klima. Der Sommer ist fast regenlos. Vom wölken- 
freien Himmel her dörrt die Sonne den Erdboden so aus, daß die Flüsse 
wasserarm werden oder versiegen und das Land staubig daliegt. Die 
Pflanzenwelt entbehrt gerade in der Zeit des Wassers, wo sie seiner be- 
sonders bedarf. Im Winter dagegen regnet es häufig und stark. Die 
Witterung ist dann mild, so daß die Pflanzen nicht wie in Mitteleuropa 
das Laub zu verlieren brauchen: Immergrüne Gewächse. Wälder gibt es 
nicht viel und Wiesen wegen der Sommerdürre fast gar nicht. Im Winter 
schwellen die Flüsse gewaltig an und schleppen viel von dem im Sommer 
ausgetrockneten, rissig gewordenen Boden mit sich ins Meer. 
Unter- 3. Die einzelnen Mittelmeerländer unterscheiden sich aber auch 
scheidendes, ^einander: 
Gliederung. a) Die Gliederung der drei südeuropäischen Halbinseln nimmt von 
W. nach O. zu. Die Iberische Halbinsel ist eine nur wenig gegliederte 
Hochlandmasse, von der die Flüsse kaum schiffbar ins Meer hinabeilen. Die 
südosteuropäische Halbinsel ist dagegen durch kleine und große Buchten, 
Landvorsprünge und Inseln überreich gegliedert. Italien hält die Mitte 
zwischen den benachbarten Halbinseln. Griechen und Italiener, auch 
Portugiesen sind wegen der Zugänglichkeit ihrer Küsten von jeher gute 
Schiffer gewesen; die Spanier weniger. Die reiche Gliederung des Binnen- 
landes hat bei den Bewohnern der südosteuropäischen Halbinsel eine vom 
Altertum bis zur Gegenwart andauernde Zerstückelung des Landes in 
viele Staaten zur Folge gehabt, bei denen der Apenninenhalbinsel ebenso 
während des Mittelalters und der Neuzeit bis in die zweite Hälfte des 
19. Jahrhunderts; auf der am wenigsten landschaftlich gegliederten Iberischen 
Halbinsel hat Vielstaaterei nur zeitweilig bestanden.
	        
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