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b) Wegen der verschiedenen Gesteinsarten sind die Bodenschätze Kultur,
in den drei Ländern sehr verschieden. Auf der Iberischen Halbinsel gibt
es eine Fülle wertvoller Erze, deshalb viel Bergbau seit grauem Altertum;
auf der Apenninenhalbinsel fehlen Bodenschätze fast ganz, ebenso auf der
südosteuropäischen. Wegen des verschiedenen Charakters der Bevöl-
kerung und der verschiedenen Unterstützung, die der Arbeit der Untertanen
in den einzelnen Staaten zuteil wird, steht auch die Landwirtschaft nicht
überall in gleicher Blüte. Italien zeigt die gesichertsten Staatsverhältnisse
und hat das arbeitsamste Volk. Es ist deshalb am dichtesten bevölkert,
besitzt in den n. Landesteilen auch Großgewerbe. Auf der Iberischen
Halbinsel gibt es streckenweis Industrie; in anderen Gegenden liegt aber
selbst die Landwirtschaft ganz darnieder, und volkleere Steppe herrscht vor.
Weite Teile der südosteuropäischen Halbinsel sind wegen früherer Mißwirt-
schast der türkischen Regierung in Gesittung und Wohlhabenheit herab-
gekommen; die Industrie beschränkt sich auf einiges Hausgewerbe; am
meisten hat Griechenland sich heraufgearbeitet.
Deutschland bezieht aus den südeuropäischen Ländern hauptsächlich
Südfrüchte, Wein, Winterblumen, Frühgemüse, also lauter Erzeugnisse
der Landwirtschaft, und verkauft nach ihnen hin Erzeugnisse des Groß-
gewerbes: Kleiderstoffe, Maschinen, Chemikalien.
§ 2.
Iberische Halbinsel.
1. N.-Ende (Kap Vares ^wäres^) 44/352. Innerster Teil des Btscaya-Busens Lage.
43/358. O.-Ende (zugleich der Pyrenäen) 42/3. W.-Küste längs 351. S.-Ende
(Kap Tarifa) an der Straße von Gibraltar 36/354.
2. Die sw.-europäische Halbinsel wird umspült von dem Atlantischen Größe,
und dem Mittelmeer. Mit dem europäischen Festland hängt sie nur längs
der kleineren Hälfte ihrer Nordseite zusammen, und diese kurze Festland-
grenze wird durch unwegsames Hochgebirge abgesperrt. Die Gestalt der
Halbinsel ähnelt einem Quadrat von etwa 600 T. qkm Raumgröße.
Die ozeanischen Küsten verlaufen ziemlich geradlinig, die Mittelmeerküste
dagegen zeigt vier flache Einbuchtungen, von denen die nö. die größte ist,
der Golf von Valencia.
3. Von Frankreich trennen die Pyrenäen, ein hohes, mauerartiges Ober-
Kettengebirge, in deren Mitte die Maladetta liegt, eine Berggruppe von Aufbau*
3400 m. Nach W. schließt sich das Kantabrische Küstengebirge an,
das sich zuletzt in dem Bergland von Galizien verliert.
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