§ 24. Die nordafrikanischen «Länder.
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dungsarme des Nigers werden deshalb „Ölflüfse" genannt. Zum Schutz
des Handels ihrer Staatsangehörigen nahmen europäische Mächte daher
Strecken dieser Küste in Besitz, besonders die Engländer. Englisch ist (Englisch«
Nigeria, die Küste des Niger-Deltas und deren nw. Fortsetzung, wo e'^''
'Lagos die wichtigste Handelsstadt ist, ferner die Goldküste und die Küste
von Sierra Leone. Ö. von der englischen Goldküste reicht die deutsche (Deutscher
Kolonie Togo mit schmaler Küste ans Meer, wo Lome der Hauplhasen
ist. Eine Eisenbahn führt auch hier ins Innere. Die Negerstaaten hinter
dieser Küste, zu denen der Islam nicht gelangte, waren berüchtigt durch
die herrische Gewalt ihrer Fürsten, so das Reich der kriegerischen Asckantis
hinter der Goldküste und das Frankreich Untertan gewordene Dahome «Französischer
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[Dahome] weiter ö., vom Aschanüland getrennt durch unsere Togokolonie.
Wo die Küste den SW.--Vorsprung beim Kap Palmas macht, wohnen
die Kru-Neger, wichtig für die ganze tropische W.-Küste Afrikas, weil
allein sie von fast allen Negern wegen Armut ihrer Heimat sich auf die
Schiffe und die Faktoreien der Europäer zu verdingen pflegen, wo sie
tüchtige Dienste leisten. — Von Nordamerika aus ist mit Negern, die man
von dort her nach Afrika zurückführte, der Versuch gemacht, einen Neger- (Liberia.)
Kulturstaat zu gründen, Liberia; aber er gedeiht so wenig wie die mittel-
amerikanischen Negerstaaten Haiti und Domingo.
§ 24.
Die nordafrikanischen Länder.
1. N.-Asrika bestellt aus drei verschiedenen Landschaftsgebieten. Im Gliederung.
S. schließt sich der Sudan an die Somaliküste, an das Land der großen
Seen, das Kongobecken und an die Guineaküste. Weiter im N. reicht quer
durch den ganzen Erdteil der Wüstengürlel; aber nur den W. der
n. Küstengegend nimmt das Gebirgsland des Atlas ein.
2. Der Sudan reicht vom äußersten W. des Festlandes bis gegen Sudan,
den Nil im O. Der mehr gebirgige W., Hoch-Sudan, umsaßt das ^Allgemeines.
Gebiet des dem Atlantischen Ozean zufließenden Flußpaares Senegal
und Gambia [gambia] sowie des Niger und seines größten ö. Neben-
flusses, des Benue [benue]. Hier herrscht tropisch üppiger Pflanzenwuchs
und noch viel Wald. Offener wird die Gegend nach O. hin, im Flach-
Sudan, wo der Boden ebener ist und die große Regenquelle, der Guinea-
Busen, ferner liegt. Nach der Sahara zu findet von Hoch- wie Flach-
Sudan aus ein allmählicher Übergang durch einen Steppengürtel statt.
Die ziemlich zahlreichen Bewohner bauen Getreide, Baumwolle, Indigo,