§ 6. «Österreich-Ungarn,
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c) Ostkarpaten; sie bilden den O.- und S.-Nand Siebenbürgens
in alpenhohen Kämmen, werden deshalb hier Siebenbürgifche^ Alpen
genannt.
Siebenbürgen ist ein naturfrisches, waldreiches Hochland mit
welligem Boden von ungefähr Münchener Höhenlage (500 m) und an¬
nähernd quadratischer Form. Gegen die ungarische Niederung ist es nur
unvollständig abgeschrankt durch das Bihar-Gebirge in seinem W.,
dessen Kämme meist wö. streichen.
Die ungarische Tiefebene wird in die kleinere oberungarische und d) Ebene,
die große niederungarische geschieden durch niedere Bergzüge, die am
NW.-Ufer des langgedehnten Plattensees hinziehen, die Donau dicht
oberhalb ihres rechtwinkligen Knies überschreiten und in das Nord-
ungarische Bergland verlaufen.
Die Donau tritt zwischen niedrigen Ausläufern der Alpen und (Entwässe-
Karpaten nach Ungarn ein. Zuerst strömt sie sö. und gibt hier kurz runQ
nacheinander zwei Arme ab, die sich abwärts wieder mit ihr vereinen;
der linke schließt mit ihr die Insel Groß-Schütt, der rechte die Insel
Klein-Schütt ein. In den Seitenarm von Groß-Schütt ergießt sich
die Waag, die in großem sö. geöffneten Bogen aus dem Nordungarischen
Erzgebirge kommt, in den von Klein-Schütt die Leitha und ein größerer
Alpenfluß aus NO.-Steiermark, die Raab. Die wieder geeinte Donau
wendet sich gen O., n. von Budapest plötzlich gen S., von der Drau-
mündung ab gen SO.; auf der letzten Laufstrecke empfängt sie l. die
Theiß, r. die Save. — Die fischreiche Theiß ist der weitaus größte
der ganz ungarischen Flüsse; sie entspringt auf den Waldkarpaten, windet
sich zuerst westwärts und lenkt dann von der SO.-Ecke des Nordunga-
rischen Berglandes ab im Bogen gen S. um. Hier nimmt sie den im
ö. Siebenbürgen entquellenden Maros [marosch] auf. Der ihm benachbart
entspringende Alt hingegen wendet sich südwärts unmittelbar der Donau
zu und durchbricht, wie kein anderer Fluß, die Karpaten gänzlich in
einem tief eingenagten Quertal, das mit dem Rotenturmpaß beginnt.
Ungarn hat heiße Sommer und kalte Winter. Seine gebirgigen (Klima.)
Waldränder umschließen eine waldarme Ebene, die stellenweise eine völlige
Steppe, „die Pußten"^ darstellt. Alle ins Innere des ungarischen
Kessels wehende Luft wird nämlich an den Gebirgsrändern entfeuchtet.
1 oder „Transsilvanische", weil man ehedem Siebenbürgen wegen seiner wal-
digen Grenzgebirge lateinisch Transsilvanien, das Land jenseits des Waldes, nannte.
— * Vom slawischen pust = wüst, also „öde Flächen".