Full text: Länderkunde, Anfangsgründe der Allgemeinen Erdkunde (H. 2)

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II. Osteuropa, 
Zetere)"' ^n^e^en genügt der sommerliche Regen, um auf dem meist sehr frucht- 
ere" baren Niederungsboden massenhaften Weizenbau zu fördern; an den 
Gebirgsabhängen gedeiht herrlicher Wein; außer Weizen und Wein liefert 
Ungarn aber vornehmlich Erzeugnisse seiner umfassenden Weidewirtschaft 
für den Außenhandel: Mastochsen, Schweine, Pferde. 
Siedelungen. 3. Staatlich gliedern sich die Karpatenländer mit den angrenzenden 
Ebenen in das Königreich Rumänien und die zur Habsburgischen Monarchie 
gehörigen Gebiete: 
Ungarn. I. Königreich Ungarn. In der oberungarischen Ebene ist 'Preß- 
bürg, an der Donau unterhalb ihres Eintritts nach Ungarn, die alte 
Residenz- und Krönungsstadt der ungarischen Könige. Im Nordungarischen 
Bergland liegen zu beiden Seiten der Gran, die in einem kleineren 
Bogen der Waag parallel fließt, die alten Bergbaustädte Kremnitz (n.) 
und Schemnitz (s.), bei denen einst deutsche Bergleute den noch jetzt 
blühenden Gold- und Silberbergbau eröffneten. ^Budapest ist auf 
beiden Seiten der Donau an der Stelle erblüht, wo der Strom geschnitten 
wird von der vom Quarnero-Busen gen NO. vor dem Bergland entlang 
nach Lemberg führenden Straße (jetzt Eisenbahn), Hst. und Universität, 
mit fast 9 Ht. E., von denen etwa 1/4: auf dem r. Ufer, der weinreichen 
Höhenstadt Buda (deutsch: Ofen), 3/4 auf dem ganz ebenen l. Ufer 
in dem viel regelmäßiger und glänzend ausgebauten Pest wohnen. Am 
Zusammenfluß von Theiß und Maros erwuchs ^Szegedin [t^gebin], zur 
zweitgrößten Stadt des Landes. Zwischen Donau und Theiß treibt das 
„ungarische Mesopotamien" ertragreiche Landwirtschaft, besonders die ge- 
treide- und viehreiche Bacska [bätschfa] im S. mit 'Maria-Theresi- 
opel. Fruchtbarer noch ist zwischen Maros, Theis und Donau das Banat, 
die Hauptkornkammer Ungarns. In beiden Landschaften liegen wohl- 
habende Dörfer schwäbischer Ansiedler, die Maria Theresia und andere 
Herrscher im 18. Jahrhundert hierher gezogen haben. In den beiden Pußten 
des NO. liegt 'Debreczin [debretzin], eine echte Magyarenstadt mit nie- 
deren Häusern an pflasterlosen, breiten Straßen; die Bewohner sind fast 
sämtlich Ackerbauer und Viehzüchter, und viele Zigeuner leben hier, wie 
sonst in Ungarn, als Schmiede oder Musikanten. — In Siebenbürgen 
haben sich besonders im S., so in Hermannstadt n. vom Rotenturmpaß 
die Kolonieen der jetzt noch über 2 Ht. zählenden Deutschen ziemlich rem 
erhalten. Sie heißen dort „Sachsen", stammen aber aus dem norddeutschem 
Slawonien. Rheingebiet. — Slawonien liegt zwischen Drau und Save, und Kroatien 
Kroatien. ^ davon über das Dinarische Kalkgebirge bis zur adriatischen Küste. 
Beide haben wie das benachbarte Bosnien und Serbien große Eichen-
	        
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