§ 11. Dänemark und die Nordischen Inseln.
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deutsch Drontheim, war im Mittelalter die Hauptstadt Norwegens; es ist
dort angelegt, wo ein breiterer Fjord tief ins Land einschneidet, den aus-
nahmsweise flacheres, also besser zu bebauendes Land umgibt, und von
wo ein bequemerer Weg, jetzt auch Eisenbahn, gen SO. nach Schweden
über die sonst unwegsamen Fjelde führt. Tromsö, auf einem kleinen
Eiland vor der Küste schon innerhalb des Polarkreises gelegen, ist
dagegen wieder wichtig durch seine Fischerei. Hammerfest, das nörd-
lichste Städtchen der Erde, liegt wie die Felswand des N.-Kaps (im NO.)
auf einer Küsteninsel, wo die Sonne im Sommer dritthalb Monate nicht
unter-, im Winter ebensolange nicht aufgeht. Auf dieser nördlichsten
Küstenstrecke sammelt man aus den Nestern der Eiderenten die Eiderdunen.
Neuerdings belebt auch ein ständig wachsender Strom von Fremden die
norwegischen Küsten mit ihren einsam engen Fjorden und stillen Schären
im Meer wegen der landschaftlichen Reize, die im engen Beisammen
steiler, von Wasserstürzen durchfurchter Abhänge mit den Meeresflächen
begründet sind.
§ 11.
Dänemark und die Nordischen Inseln.
1. Schmälste Stelle des Sundes 56/122/3. Skagens Horn 57^/102/z. W.-Küste Lage.
Jütlands ö. v. 8. Königsau, Grenzfluß gegen das Deutsche Reich, s. von 55^/z.
2. Dänemark besteht aus ganz flachem Lehm- und Sandboden, durch Landesteile,
den auf den Inseln einige weiße Kreideklippen des Untergrundes hervor-
ragen. Bei der Milde des Klimas, die in der Lage des Landes inmitten
der See begründet ist, kann dieser besonders auf den Inseln sehr srucht-
bare Flachboden größtenteils als Feld, Wiese und Weide benutzt werden.
Stellenweise sind dieJnseln noch mit denschönstenRotbuchenwälderngeschmückt.
Jütland hat nur an seiner O.-Küste Hafenstellen, fruchtbaren Boden
und hie und da etwas Wald, auf der ganz sanften Absenkung gen W.
ist es sandige, teilweise morastige Heide mit der für Schiffe unnahbaren,
„eisernen" Flachküste im W. und dem im N. durchschneidenden, seichten
Meeresarm, dem Lim [lim]-Fjord.1 Mit den norwegischen Fjorden war
er wegen seiner niedrigen, nur hier und da aus Kalkstein gebildeten Küsten
nie vergleichbar; aber seit 1825 ist er überhaupt kein Meerbusen mehr,
weil damals durch eine gewaltige Sturmflut die ganz schmale w. Land-
enge zerrissen wurde, durch die vorher das N.-Ende Jütlands mit der
übrigen Halbinsel zusammengehangen hatte.
1 d. h. Kalk-Busen, vergl. das englische lime [leim] — Kalk.