Japan. — Russisches Asien.
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Im Süden : WCanton, Mill. Einw., die erste chinesische Stadt, welche
fremdem Handel die Thore öffnete. In der Nähe die kleine Insel Hong-
kong, welche den Engländern gehört. — Die Inseln Hainän im S.
und Formösa im O. sind chinesisch.
b. Die Mandschurei im NO. von China von den kräftigen Mandschu
bewohnt; sie treiben Ackerbau und Viehzucht.
c. Die Mongolei, westlich vom Chingan, das Land der nomadischen
Mongolen. »Maimatschin, an der sibirischen Grenze, treibt den Haupt-
Handel (Thee) nach Rußland hinüber.
ä. Tibet (mit OLasa) westlich von China, wird von einem den Chinesen
verwandten Stamme dünn bevölkert.
g. Ostturkestän, im Mittelpunkte Asiens gelegen und vom Tarim durch-
flössen. Bedeutend sind nur (ZKäschgar und MJarkand an der Kara-
wanenstraße von West- nach Ostasien.
f. Selbständig ist das Königreich Korea, „das Reich der 10000 Inseln".
Es hat sich bis jetzt den Fremden ganz verschlossen.
7. Japan.
Lage und physische Beschaffenheit. Von der Südspitze Kamtschatkas
bis zur Insel Formosa erstreckt sich das Jnselreich Jap an. Man unter-
scheidet drei Teilei im N. die Kurilen; in der Mitte Jeso und das
eigentliche Japan (Nipon, Sikoko und Kiitsiu); im S. die Riu-kiu-
Inseln. Nur die Mitte, etwa so groß wie Großbritannien und Irland,
ist stark bevölkert. Alle Inseln sind gebirgig und mit einer langen Reihe
von Vulkanen besetzt. — Das Klima ist im Winter wärmer als auf dem
gegenüberliegenden Festlande, da an der Ostküste Japans ein warmer
Meeresstrom (hier Kuro-Siwo genannt) entlang zieht. Die Vegetation
wechselt nach der Höhenlage: in den oberen Höhen gedeihen Nadelhölzer, in
den fruchtbaren Thälern südliche Gewächse.
politisches. Die Japanesen sind mit den Chinesen verwandt und ebenso
kunstfertig wie diese; sie verschließen sich aber nicht so den Neuerungen wie die
Chinesen. Von ihren Produkten führen sie besonders Thee und Seide aus.
Ihr Kaiser (Denno) herrscht unumschränkt.
An der Ostküste von Nipon: jjDokio* (früher Jedo genannt), 800 T.
Einw., am Fuße des höchsten Vulkans. — Im S.: WKiöto, 230 T. Einw.,
die frühere Residenz, ebenso wie die Hafenstadt WOsäka, 270 T. Einw.,
sehr handelsthätig.
An der Westküste von Kiusiu: ONagasaki, wichtige Handelsstadt für
China und die Europäer.
3. Nussisches Asien.
Wegrenzung und Oröße. Der Rest von Asien, also der Norden und
Nordwesten des Kontinents, ist den Russen uuterthan. Im S. bilden
Iran und China die Grenze; im W. das schwarze Meer, der Nordrand
der kaspischen Senke und das Uralgebirge; im N. das Eismeer bis
zur Beringsstraße; im O. das ochotskische und japanische Meer.
Europa hätte 1-^mal Platz in diesem großen Räume und doch wohnen nur
wenige (8) Millionen Menschen darin.