26 Pipin der Kleine. 
düngen des Rheins wohnten, und hierdurch die Grenzen des FrcM- 
kenreichs erweitert. Er starb im Jahre 741 nach Christi Geburt ^ 
Pipin der Kleine (741-768). 
§ 32. 
Auf ihn folgte sein Sohn Pipin, der wegen seines kleines 
Wuchses Pipin der Kleine genannt wird. Nachdem dieser me^ 
rere Große des Reiches, die ihn nicht anerkennen wollten, unter¬ 
worfen hatte, trachtete er darnach, zu der Macht eines Königs, die 
er schon besaß, auch den königlichen Titel zu erhalten. Der le|t( 
König der Merovinger hieß Childerich III. Dies war ein 
schwacher, blödsinniger Mensch, und die kriegerischen Franken wünsch' 
teil gern, ihren Heerführer Pipin zum Könige zu habeu. Um aber 
auch die Geistlichkeit und das Volk für sich zu gewinnen, ließ Pipin 
den Papst Zacharias in Rom fragen, wer König sein solle. Der- 
jenige, welcher den Titel habe und nichts thue, oder Derjenige, 
welcher die Macht habe und die Last der Regierung trage. Der 
Papst antwortete zu Gunsten Pchin's, daß Derjenige König sein 
solle, der die Macht eines Königs habe, und nun ließ sich Pipin 
zum König der Franken auf einem Reichstage ausrufen und schickte 
den letzten Merovinger (752 n. Ch. Geb.) in ein Kloster, in welchen1 
er bald darauf starb. So wurde Pipin der Kleine König be* 
Franken. Nach seinem Vater Karl Martell wirb er nnb seine Nach^ 
folger genannt die Karolinger. So herrschten denn seit dem Jahre 
752 n. Ch. Geb. im Frankenreiche an der Stelle der Merovingc^ 
die Karolinger. — 
§ 33. 
Bald bot sich dem Pipin dem Kleinen Gelegenheit dar, siä 
dem Papste dankbar zu erweisen. Die Longobarden, die in 
Völkerwanderung Oberitalien erobert hatten (§ 21), hatten damals 
unter ihrem Fürsten Aistulf die Stadt Ravenna erobert, den 
größten Theil von Mittelitalien besetzt unb bedrohten auch die Stob' 
Rom. Da erschien Papst Stephan II., ber Nachfolger des 
Zacharias, in Frankreich vor Pipin nnb bat ihn um seinen Schuir 
Im Jahre 754 n. Ch. Geb. zog Pipin mit einem großen Heere 
über bie Alpen, besiegte bett Aistulf, belagerte ihn in feiner Haup^ 
stabt Pavia unb zwang ihn zn versprechen, künftighin nicht meh^ 
Rom nnb ben Papst zn bebrängen. Aber kaum war Pipin 
Italien weg, so zog Aistulf wieber vor Rom unb belagerte 
Da erschien Pipin zum zweiten Male in Italien, trieb ben Aistul! 
nach Pavia zurück, eroberte bie Stabt Ravenna unb bie Städte 
Mittelitaliens unb schenkte bieselben bem Papste. Der schwache
	        
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