Alpen und Alpenvorland. 7
«lpen vertreten- dagegen kommt der alpine Charakter in den kühnen Berg-
formen, die die Kalkalpen auszeichnen, sowie in der Pflanzen- und Tierwelt
zum entschiedenen Ausdruck.
2. Gewässer. Die bedeutendsten Flüsse des deutschen Alpengebiets
sind Jller, Lech, Isar und Inn mit der Salzach. Welche Richtung
haben die Flüsse? Die Wasserkraft der Flüsse wird bei mancherlei Be-
trieben (Mühlen, Elektrizitätswerken u. s. w.) verwertet; auch dienen sie der
Holzflößerei.
Im W. vom Westfaß der Deutschen Alpen liegt der vom Rhein durch-
slossene BoVensce (540 qkm). Mit seinen Usern berührt er 5 Staaten. Wie
heißen sie? — Seit altersher war der Bodensee für Ansiedelung, Handel
und Verkehr sehr wichtig. Zahlreiche Schiffe durchkreuzen seine Fluten, und
an seinen lieblichen Ufern liegen viele, darunter recht alte Städte. Die be-
deutendfte ist die alte Bischofsstadt Konstanz, zu Baden gehörig*). Auf
einer Insel die bayrische Stadt Lindau, Hauptstapelplatz für den Getreide-
Handel mit der Schweiz.
3. Die Bewohner gehören znm bayrischen Stamme. Die Be-
Völkerungsdichtigkeit ist bei dem Waldreichtum gering. Die gesunde Bergluft
und die vorwiegende Beschäftigung im Freien fördern bei den Bewohnern
Gesundheit, Rüstigkeit und Frohsinn.
In den weidereichen Algäuer Alpen herrscht Viehzucht und Feldbau
vor; in den waldreichen Bayrischen Alpen nähren sich die Alpler von
Waldwirtschaft und Holzschnitzerei, und in den salzreichen Salzburger Alpen
gesellt sich zum Sennen und Bildschnitzer der Bergmann. Im ganzen
Alpengebiet ist während der Sommermonate der Fremdenverkehr eine
Quelle reichen Einkommens. — Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern
nnd Einzelgehöften das „Alpenhaus" auf.
4. Drtskunde. In Bayern: Im W. Kempten, Stapelplatz für
das Holz und den Käse des Algäus. In den Salzburger Alpen das herrlich
gelegene Berchtesgaden, wohl der schönst gelegene Ort der Deutschen Alpen.
2. Die Oberdeutsche Hochfläche mit ihren Randgebirgen.
1. Die Hochfläche. 1. Vom Fuße der Deutschen Alpen erstreckt sich
nach N. bis über die Donau hinaus ein weites Hochland, Oberdeutsche
Hochfläche genannt. Im N. vom Schwäbisch-fränkischen Jura und dem
Böhmerwalde begrenzt, geht sie im 80. in das österreichische, im SW. in
das schweizerische Alpenvorland über. Der große Teil s. der Donau heißt
nach den deutschen Volksstämmen der Schwaben und Bayern die Schwäbisch-
bayrische Hochfläche, der kleine Teil n. der Donau die Hochfläche
der Oberpfalz.
Die mittlere Höhe beträgt 500 in. Von der Donau bis zum Alpen-
saum steigt sie an, macht fast überall den Eindruck einer Ebene und wird
nur im 8. und an der Donau bergig. Zu den größeren Ebenen in der
Mitte des Gebietes gehören das Lechfeld und die Isar ebene bei München.
2. Der Hauptfluß des Landes ist die Donau. Das Donautal zeigt
bereits im oberen Stromlauf die Neigung zur Beckenbildung. Durch drei
Engen gliedert sich das Tal in die unfruchtbaren Becken von Ulm
und Ingolstadt und das fruchtbare Becken von Straubing. —
Nenne die rechten Nebenflüsse der Donau im Hochflächengebiet! Beschreibe
*) Konzil zu Konstanz 1414—1418. — Belehnung Friedrichs VI. von
Nürnberg mit der Mark 1417.