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A. llord-Äfrika. 
1. Aegyptens) 
Das Unter-Nilland. Nnr das vom Nil durchflossene Thal ist angebaut 
und wegen der jährlichen Ueberschwemmung des Flusses überaus fruchtbar 
an Reis, Weizen, Datteln, Baumwolle :c. Im O. und W. Sandwüsten und 
dürre Felsgebirge. Die Bewohner, sehr dicht gesäet aus den Kulturstrecken 
des Landes uud noch stärker auf den Wüsteninseln (Oasen) nahe westlich von 
Aegypten, bestehen aus Kopten (Christen), Fellahs (Landleute), Beduinen, Türken, 
Negersklaven, Europäern. Aegypten ist türkischer Schutzstaat unter einem erb- 
lichen Vicekönig. Es zerfällt in: 
1) Ob er-Aegypten, mit den Ruinen der alten Königsstadt Theben (das 
Hundertthorige), auf beiden Seiten des Nil. 
2) Mittel - Aegypten. In der Nähe des heutigen Gizeh [®sdnse] die 
Stelle des alten Memphis und die Pyramidengruppe (die des Cheops 137m 
hoch. Am Nil, dicht oberhalb der Spaltung des Stromes, Kä-iro (330 000 E.), durch 
eine Eisenbahn mit Alexandrien und Suez [Sites], durch einen Süßwasserkanal mit 
Jsmailia am Suez-Kanal in Verbindung gesetzt, Mittelpunkt des Handels von 
Nordasrika. 
3) Unter-Aegypten, mit der wiederaufblühenden Stadt Alexandrien 
(200000 E.); Eisenbahnverbindung mit Suez [Süss]. 1869 Eröffnung des Suez- 
Kanals. 
Westlich von Aegypten, in der lybischen Wüste, die sehr stark bevölkerte Oase 
Siwah, 29 m unter dem Meere, mit tiefblauen Seen, in denen sich die stolzen Palmen 
spiegeln. Zug Alexanders des Großen nach dem berühmten Orakel-Tempel des 
Jupiter-Ammon, von dem nur noch fchwache Reste übrig sind. 
2. Nubien. 
Das Stufenland des mittleren Nil, dem Khedive (Vicekönig) von Aegypten 
unterworfen. 
Die große Stadt Sennar am Blauen Nil; wo dieser in den Weißen Nil sich 
ergießt, liegt Khartüm, Residenz und längere Zeit Hauptsitz des Sklavenhandels. 
Westlich von Nubien Kordvfan, und weiter westlich von diesem, Dar Für; 
beide ebenfalls unter ägyptischer Herrschaft, die zugleich am Weißen Nil aufwärts 
fchou den Albert-See erreicht hat und bis gegen den Victoria-See vorgedrungen ist. 
3. Abessinien (oder Habesch). 
Ein Hochland mit den Quellen und dem oberen Lauf des Blauen Nil. 
Die Einwohner sind theils Abessinier, die sich zum Christenthum bekennen, 
theils die kriegerischen Galla. 
L Barka. 
Das östliche Hochland von Nord-Afrika, durch die Große Syrte von dem 
westlichen größeren getrennt. Im Alterthum blühend unter Griechen und 
Römern, dann herabgekommen. Zur türkischen Provinz Tripolis gehörig. 
*) Vergl. R. Arnold: Am heiligen Nil. Aegypten vom Anfang seiner Kultur bis auf 
den Khedive ,, Ismail Pascha". Der reifen Jugend und allen Gebildeten geschildert. Mit vielen 
Illustrationen und einer Nebersichtskarte. Leipzig. Ferdinand Hirt und Sohn, 1878.