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II. Europa.
Riddarholmskirche. 25. Stockholm, Blick auf
Mälar-Hafen am Einfluß des Mälar-Sees (Süßwasser) in die Ostsee (schwachsalziges Wasser).
Eisenbahnbrücke. Deutsche Kirche.
§ 67. Klima und wirtschaftliche Verhältnisse. Das Klima ist in Norwegen
durch den warmen Golfstrom, der von SW an der norwegischen Küste entlang-
fließt, viel milder, als man bei der nördlichen Lage des Landes annehmen
sollte. Die Niederschläge sind sehr reichlich, die Temperaturunterschiede im
atlantischen Küstenlande gering. Die Häsen frieren nie zu. Brotkorn gedeiht
nur im südlichen Schweden, der Holzreichtum ist schier unerschöpflich und
wird mannigfach ausgenutzt (Balken und Bretter, Streichhölzer, Holzhäuser).
Vortrefflich ist das schwedische Eisen. Steinkohlen fehlen dem Lande fast
gänzlich. Das Meer bietet besonders bei den Losot-Jnseln die reichsten Fisch-
gründe, namentlich für den Dorsch und Kabeljau (Stockfisch), auch für den in
größeren Schwärmen mehr südlich austretenden Hering. Zwei Drittel der
Norweger leben von der See (Fischfang und Handel). Die norwegische
Handelsflotte ist die dritte Europas. Zwei Drittel der Schweden beschäftigen
sich mit Ackerbau nnd Viehzucht. Holz, Fische, Eisen, Tran, Butter, Gerste
und Hafer werden ausgeführt, Vieh, Kohlen, Kolonialwaren eingeführt.
tz 68. Bewohner. Schweden und Norweger sind Germanen und, auch in ihrer
Sprache, den Niederdeutschen nahe verwandt. Die Finnen und Lappen
gehören hingegen zu den mongolischen Völkern. Die evangelische Religion
und hohe Volksbildung herrschen bei allen Nordgermanen.
§ 69. Staatliche Einteilung. Skandinavien zerfällt in zwei Königreiche: das
Ostseereich Schweden, das östliche Stufenland umfassend, und das Nord-
seereich Norwegen, das den gebirgigen Westen einnimmt.