Full text: Grundzüge (Ausg. A)

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Bodenformen. 
§ 12—13. 
und weißen Vierecken oder als Doppellinien. Wiesen, Wälder usw. werden vor- 
läufig nicht angegeben. Überhaupt beschräukt man sich auf das Notwendigste 
(Fig. 11). 
Zum Schluß vergleiche man die selbstgefertigte Zeichnuug mit einer guten Karte 
der Gegend^ und Präge sich die aus Karten üblichen Zeichen und die Darstellungsart 
von Oberflächenformen und Oberflächenbedeckung (Hügel, Täler, Böschungen, Wasser- 
flächen, Wald, Wiese, Höheuzahleu usw.) ein. 
§ 12. Hat man den Schulort und seine Umgebung gründlich kennen gelernt, 
so geht man an der Hand von Karten zur Betrachtung des Kreises, des Re- 
gierungsbezirks, der Provinz^, endlich Deutschlands, Europasund 
der übrigen Erdteile über 3. Dabei wird die Kenntnis der früher an- 
geführten Grundbegriffe aufgefrischt und vertieft. Die noch nicht vorgekom- 
menen sind im folgenden zusammengestellt und bildlich und kartographisch 
veranschaulicht (vgl. die farbige Beilage „Die Hauptformen der Erdoberfläche" 
und Fig. 12). 
§ 13. Weitere Grundbegriffe: Bodenformen. Die vollkommenste Ebene 
ist der Meeresspiegels nur wenige Ebenen sind gleich flach, die meisten 
vielmehr von niedrigen Anhöhen und Hügeln durchzogen. Erhebt sich eine 
solche Ebene oder ein solches Flachland nicht mehr als 200 in über den Meeres- 
spiegel, so heißt sie Tiefebene oder Tiefland (z. B. Norddeutsche Tief- 
ebene, Tiesland, Flachland); liegt sie höher, Hochebene oder Hochfläche 
(z. B. Schwäbisch-Bayrische Hochebene, Hochfläche), und wenn wieder Berge 
darauf stehen, Hochland (z. B. Hochland von Tibet). 
Hängen mehrere Berge zusammen, so bilden sie ein Gebirge. Ein Massen- 
gebirge heißt eine Gruppe von Bergen, die so umeinander stehen wie etwa 
eine Gruppe von Menschen, wobei die größeren sich in der Mitte befinden 
(z. B.Harz). Schließen sich hingegen die Berge in gleicher Richtung aneinander, 
wie die Glieder einer gespannten Kette oder wie eine annähernd gerade Reihe 
von Menschen, die sich die Hände reichen, so nennt man sie ein Kettengebirge 
(z. B. Erzgebirge, Alpen; vgl. Fig. 7). 
Die sattelförmigen Einschnitte oder Einsenknngen des Kammes, die als 
Übergänge benutzt werden, bezeichnet man als Pässe. 
Nach ihrer Höhe über dem Meeresspiegel werden die Gebirge eingeteilt 
in Mittelgebirge und Hochgebirge. Ein Gebirge, das in seinen Hauptteilen 
* Bei größeren Städten hat die Beschaffung von Umgebungskarten keine Schwierig- 
keit, und ihr Preis ist meist so gering, daß jeder Schüler seine eigene Karte haben kann. 
Für kleinere Orte benutzt man Meßtischblätter oder einzelne Abschnitte (Sektionen) 
der „Karte des Deutschen Reiches" (Generalstabskarte). Etwa sehlende Sek- 
tionen dieser Karte ersetzt man durch Abschnitte der Kartenwerke von Reymann oder 
von Liebeuow. 
2 Vgl. die im gleichen Verlage erschienenen Landeskunden der Provinzen Preußens 
und der deutschen Einzelstaaten. 
^ S. § 33—63. 
4 Dabei ist von der Erdkrümmung abgesehen.
	        
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