Full text: Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Mittelmeerländer (H. 2)

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1. Lage und Grenzen. Europa liegt auf der n.ö. Halbkugel, also iu 
der Aätte der großen Ländermasse der Erde. Mit Asien hängt es un¬ 
mittelbar zusammen; hier bilden das Urälgebirge, der Uralfluß, das 
Kaspische Meer, die Mauytsch-Niederung und das Schwarze Meer 
die Grenze. Von Afrika wird es im S. durch das schmale Mittelmeer 
getrennt, und nach dem w. gelegenen Amerika führt der Atlantische Ozean 
hinüber. Der N. Europas reicht bis au das Nördliche Eismeer. 
Europa ist der einzige Erdteil, der sich nicht über die heiße Zoue aus- 
breitet. Er erstreckt sich vom 36.° bis 71." n. Br., liegt mithin ganz 
überwiegend in der nördlichen gemäßigten Zone. 
2. Meeresteile. Die Meeresteile sind: 
a) Das vom Nördlichen Eismeere tief in die Nordküste Europas ein- 
dringende Weiße Meer. 
d) Die Gewässer des Atlantischen Ozeans^, die sich in 5 große Teile 
gliedern. Diese sind: 
1. Die flache, salzarme und daher leicht zufrierende Ostsee. Sie gleicht 
an Große etwa Norddentschland, reicht mit dem Bosnischen Meerbusen 
nordwärts fast bis an den Polarkreis und sendet den vom 60. Breitenkreise 
durchschnittenen Finnischen Meerbusen ostwärts und den Busen von Riga 
südwärts iu das russische Reich hiueiu. Aus der Ostsee führen der Sund, der 
Große Belt und der Kleine Belt in 
2. die unruhige, Deutschland ungefähr an Größe gleichkommende Nordsee 
mit dem Kattegatt (d.i. Schiffsgasse), dem Skägerrak, dem Jadebusen, 
Dollart und der Südersee (holländisch Zuidersee, spr. sendersee). Die belebtesten 
Schiffsstraßen der Erde sind 
3. die britischen Meere. Dazu gehört der Pas (i). i. Durchfahrt) de Calais, 
der iu den nebelreichen Kanal2 oder das Ärmelmeer führt, die Irische See, 
die durch deu St. Georgs-Kaual und den Nordkanal mit dein Atlantischen 
Ozean verbunden wird. 
4. Der tiefe, schutzlose und daher meist wildbewegte Meerbusen von Bis- 
eaya swißkäja^, „das Grab der Seelente" genannt. 
Vom Atlantischen Ozean führt die schmale nnd verhältnismäßig flache Wasser- 
straße von Gibraltar in 
5. das sonnige, salzreiche, im Durchschnitt 1309 m tiefe Mittelmeer. Dessen 
Teile an der vielgliedrigen Küste Südenropas sind: der halbkreisförmige Golf 
von Marseille an der Südküste Frankreichs, ö. von diesem der Golf von 
Genna, von dem f. das Tyrrhenifche Meer sich ausbreitet, das durch die 
enge Straße vou Messiua mit dem Jonischen Meer zusammenhängt; von 
diesem liegt ostwärts der Busen vou Korinth, nordwärts das tief ins Land 
eindringende schmale Adriatifche Meer. Von der europäischen und asiatischen 
Türkei wird das inselreiche Ägäische Meer begrenzt. Ans diesem führt die 
Straße der Dardanellen" in das Märmara-Meer, das durch den 
stromartigen Bosporus^ oder die Straße von Konstantinopel mit dem 
1 Der Name rührt her von dem des Riesen Atlas, der bcit Himmel tragen sollte; 
auch ivußteu die Griechen vou einer Fabelinsel Atlantis in diesem Ozean zu erzählen. 
2 Kanal, Sund, Meerenge, Wasserstraße nennt man einen schmalen Meeresteil, 
der zwei Meere verbindet nnd zwei Länder voneinander trennt. 
* Name der festen Schlösser an beiden Ufern des Hellesponts. sschwamm. 
4 D. i. Rinderfurt, nach der Sage von der Jo, die als Kuh die Meerenge durch-
	        
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