Glieder und Umrisse. 3
insellosen Schwarzen Meere verbunden wird, dessen n.ö. Teil, das AsöwWsche
Meer, in das s. Rußland einschneidet. (An der afrikanischen Seite bildet das
Mittelmeer den Doppelmeerbusen der Großen und Kleinen Syrte, an der
asiatischen Küste das Lev au tische Meer.)
Infolge der starken Verdunstung, sowie der geringen Wasserzufuhr durch
Flüsse strömen dem Mittelmeer vom Ozean, wie auch vom Schwarzen Meer-
Her beständig Wassermassen zn, wodurch die Schiffahrt bei der Ausfahrt durch
die Meerengen im W. und O. bedeutend erschwert wird.
3. Glieder und Umrisse. Die vielen Meeresteile, die in den Erdteil
eindringen, verwandeln große Stücke von ihm in Halbinseln und Inseln.
Die Gesamtgröße der Glieder verhält sich zu der des Rumpfes wie 1 zu 2.
Und da die reichste Gliederung im milden W. itnb S. liegt, so ist Europa
nicht nur der am leichtesten zugängliche, sondern auch der am besten ge-
gliederte Erdteil.
Die wichtigsten Glieder sind:
Im Nördl. Eismeer die lauggestreckte, rauhe Doppelinsel Nöwaja Semljä
(d. i. russisch = Neuland) und die sast ganz von nie schmelzenden Eismassen be-
deckte und unbewohnte Inselgruppe Spitzbergen. An der Nordgrenze des
Atlantischen Ozeans liegt das vulkanische Island.
Von dem Eismeere streckt sich in s.w. Richtung die Halbinsel Skan-
dinavien der uach N. gerichteten Halbinsel Jütland entgegen. Zwischen
beiden die däuischeu Juseln. An der deutschen Ostseeküste liegen vor dem
Stettiner Haff die Inseln Usedom und Wollin, und n.w. von diesen steigt
Rügen aus dem Meere auf.
Die Ostseite der Nordsee begleiten die friesischen Inseln, während an
der Westgrenze dieses Meeres die größte und bedeutendste Insel Europas, Groß-
britauuieu, liegt, die durch die Irische See von Irland getrennt wird. S.
vom 50. Breitengrade weist die ozeanische Seite Europas nur noch zwei Glieder
von Bedeutung auf, nämlich die vom Ärmelmeer bespülten Halbinseln Norm and ie
und Bretagne.
Die viereckige Pyrenäen-Halbinsel, die an der Nord- und Westseite jedes
Jnselschmuckes entbehrt, die langgestreckte Apenninen-Halbinsel und die reich
gegliederte Balkan-Halbinsel werden nur durch schmale Wasserstraßen von
den benachbarten Erdteilen getrennt.
Viele Inseln begleiten die beiden letzten Halbinseln: W. von Italien das
französische Korsika und das fischreiche Sardinien, und vor der S.W.-Spitze
dieser Halbinsel das dreieckig gestaltete Sizilien.
Das Ägäische Meer wird vom griechischen Archipelagus angefüllt und
im S. durch die in der Nahe dreier Erdteile gelegene Insel Kreta begrenzt.
Nur durch eine schmale Landenge hängt die am Nordrande des Schwarzen
Meeres gelegene Halbinsel Krim mit Südrußland zusammen.
4. Höhengliedernng. Nach seiner Oberflächengestalt besteht Enropa aus
einem n.ö. Tiefland und einem s.w. Bergland. Als Kern des letzteren erhebt
sich in der Mitte des Erdteils das Hochgebirge der Alpen, so benannt nach
den saftig grünen Wiesen und Weiden oder Almen, die dort aufsteigen,
wo der Vaumwuchs aufhört, d. h. bei etwa 1800 in.
Die Alpen erstrecken sich in Gestalt eines Füllhorns, dessen Öffnung
im O. liegt, von den Golsen von Marseille uttb von Genua bis au die
Donan bei Wien und bis sast an das Nordende des Adriatischen Meeres.