Full text: Das Deutsche Reich (Teil 1)

146 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. 
Nebenflüsse aus. Von rechts her strömt ihm zunächst die Lahn zu. Diese 
entspringt auf dem Ederkopfe. Sie fließt zunächst südöstlich, wendet sich 
oberhalb Marburg nach Süden und schlägt bei Gießeu eine südwestliche 
Richtung ein. Oberhalb der Stadt Koblenz mündet die Lahn in den Rhein. 
Bei Neuwied empfängt der Rhein die Wied, die vom Westerwald kommt. 
Dieselbe fließt zunächst in westlicher Richtung uud wendet sich dann iu 
einem scharfen Knie nach Süden. Weiter abwärts nimmt der Rhein die 
Sieg auf. Die Quelle derselben liegt auf dem Ederkopfe unweit der Lahn- 
quelle. Sie fließt in fast westlicher Richtung zwischen dem Westerwald und 
Sauerland dahin. Unterhalb Bonn mündet die Sieg in den Rhein. 
Zwischen Köln und Düsseldorf fließt dem Rheine die Wupper zu. Sie ent- 
springt im Sauerland, fließt anfangs nach Nordwesten, dann nach Norden 
und bildet das Wupperviereck. Zuletzt fließt sie in südwestlicher Richtung 
dem Rheine zu. Bei Duisburg mündet die Ruhr. Dieselbe hat ihren 
Ursprung auf dem höchsten Berge des Sauerlands, auf dem kahlen Asten- 
berg, fließt erst nach Nordwesten, schlägt aber bald eine westliche Richtung 
ein, die sie bis zur Mündung beibehält. Der letzte bedeutende Nebenfluß, 
den der Rheiu vou rechts her erhält, ist die Lippe. Dieselbe entspringt 
auf der Grenzscheide zwischen dem Schiefergebirge uud Weserbergland in 
dem Wiukel zwischen Teutoburger Wald uud Eggegebirge uud fließt in 
westlicher Richtung nach dem Rheine hin, den sie bei Wesel erreicht. Ans 
der linken Seite fließt dem Rheine zuerst die Nahe zu. Diese quillt am 
Südabhange des Hunsrücks und fließt in nordwestlicher Richtung dem Rheine 
zu. Ihre Mündung erfolgt bei Bingen. Bei Koblenz empfängt der Rhein 
seinen größten Nebenfluß. Es ist die Mosel. Diese entspringt auf dem 
Südwestabhange des Wasgenwalds. Sie durchfließt zunächst in Nordwest- 
licher Richtung das lothringische Stuseuland nnd tritt unterhalb Dudenhofen 
in das Schiesergebirge ein, das sie in nordöstlich gerichtetem und gewundenem 
Laufe durchbricht. Auf seinem ferneren Laufe nimmt der Rhein von links 
her nur kleinere Nebenflüsse auf, von denen besonders die Ahr uud die 
Erst zu nennen ist. Beide entspringen aus der Eisel. Während aber die 
Ahr in östlicher Richtung dem Rheine zueilt, schlägt die Erst erst nördliche, 
dann nordwestliche nnd zuletzt nordöstliche Richtung ein. 
sachliche Vertiefung: Welche Ähnlichkeiten nnd Unterschiede 
treten unter deu einzelnen Nebenflüssen hervor? Alle Zuflüsse 
ändern mehrmals ihre Richtung und haben einen sehr gewuudenen Lauf. 
Die linken Nebenflüsse sind mit Ausnahme der Mosel kleine und uubedeuteude 
Gebirgsflüsse; die rechten Zuflüsse dagegen haben meist einen längeren Lauf. 
Die linken Nebenflüsse schlagen zumeist eiue nordöstliche oder nördliche 
Richtung eiu, während die rechten Zuflüsse uach Südwesten oder Westen 
fließen. 
Woher rührt der gewuudeue Laus der Rheinzuflüsse? Die 
Rheinzuflüsse entspringen sämtlich aus den Höhen des Schiefergebirges. Um 
zum Rhein zu gelangen, mußten die meisten derselben das Schiefergebirge 
durchbrechen. Dabei stellten sich ihnen Bergkuppen und Bergvorsprünge 
hindernd in den Weg. Das Wasser mußte dieselben umfließen, uud so eut- 
staudeu zahlreiche Windungen.
	        
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