Full text: Das Deutsche Reich (Teil 1)

1. Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands. 
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spitzen hoch zum Himmel emporragen wie die Festungstürme einer Festungs- 
mauer. 
Zusammenfassung: Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands. 
1. Lage und Höhe des Alpeugebirges. 
Ä. Und diesen gewaltigen Gebirgstvall vermochten die Römer mit 
Leichtigkeit zu übersteigen? 
Woher kam das nach eurer Ansicht? (Wiederholung der Vermutungen!) 
Frage? 
Woher kommt es, daß das hohe Alpengebirge so leicht zu übersteigen ist? 
Welche Antwort auf unsere Frage giebt uns die Karte? 
Das Hochgebirge der Alpeu ist nicht eine einzige große zusammenhängende 
Gebirgsmasse, sondern ist sehr reich gegliedert. Es wird nach allen Seiten 
hin durch zahlreiche Flüsse durchschnitten nnd in viele einzelne Gebirgsketten 
zerlegt. So scheinen die Alpen aus einer Reihe von Gebirgsketten zusammen- 
gesetzt zu sein; sie stellen darum nicht wie der Thüringer Wald ein einziges 
Gebirge, sondern ein ganzes Gebirgssystem dar. 
Welche Eigentümlichkeiten zeigen nun diese zahlreichen 
Thal er?1) Ähnlich wie im Thüringer Walde finden wir auch in den 
Alpen Gebirgsmittelpunkte oder Gebirgsstöcke. Von diesen Gebirgsstöcken 
laufen strahlenförmig nach verschiedenen Seiten Gebirgsketten aus, welche 
durch tiefe Thäler voneinander getrennt sind. Einzelne der Thäler treffen 
also an einem solchen Gebirgsstöcke zusammen uud werden durch denselben 
voneinander geschieden. Ein solcher Gebirgsstock ist z. B. der St. Gotthard. 
Hier treffen das Rhein-, Aar-, Reuß-, Rhone- und Teffinthal zusammen. 
Wie konnten da aber die Römer aus einem Thal in das 
andere gelangen? Dort, wo sich die einzelnen Thäler berühren, befinden 
sich zumeist tiefe Senken im Rücken der trennenden Gebirgsstöcke. Solch 
eine Einsenknng bezeichnet man als Paß oder Joch. Das Alpengebirge 
weist eine große Anzahl von solchen Pässen auf und kann daher leicht über- 
schritten werden. Infolge der reichen Thalbildung und der zahlreichen 
Pässe ward den Römern also der Übergang über das hohe Alpengebirge 
und damit der Einfall in Süddeutschland erleichtert. 
Sind aber diese zahlreichen Alpenthäler sämtlich 
gleich? Von den zahlreichen Thälern folgen eine Reihe der Hauptrichtung 
der Hauptkämme des Gebirges. Es find dies die sog. Längenthäler (z. B. 
Mur, Drau, Sau, Adda, Etsch, Inn). Viele durchqueren das Gebirge und 
heißen deshalb Querthäler. Die Längsthäler sind viel länger als die Quer- 
thäler, aber auch nicht so steil und so eng wie die letzteren, die Flüsse der 
Längsthäler sind daher weniger wild als die Flüsse der Querthäler. 
Welche dieser Thäler siud nun für den Übergang von 
größerer Bedeutung? Die Querthäler führen meist bis au deu Kamm 
des Gebirges, bis an einen Gebirgsstock; an einem solchen Gebirgsstöcke 
treffen meist zwei Querthäler zusammen; wo zwei Querthäler einander be- 
*) Zur Verauschaulichung wählen wir den Gebirgsstock des St. Gotthard.
	        
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