Full text: Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit (Teil 5)

Das Kaiserreich Napoleons III. 
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scharenführer hervorgethan hatte, landete mit 1000 Freiwilligen in 
Marsala an der Westecke Siziliens und eroberte, da die Bevölkerung 
überall von der verhaßten bourbonischen Regierung abfiel, im Fluge 
Sizilien und das neapolitanische Festland, wo zugleich sardi- 
nische Truppen einrückten. 
Nunmehr nahm Viktor Emanuel den Titel eines Königs von Das König- 
Italien an; seine Residenz verlegte er einige Jahre später von Turin i|>iaItett 
nach Florenz. Zwar mußten nunmehr Nizza und Savoyen an 
Napoleon abgetreten werden, der die Einigung Italiens nicht gewollt 
hatte und nur ungern sich vollziehen sah; auch sicherte dieser den Besitz 
Roms und seiner Umgebung, da er sich die klerikale Partei nicht ver¬ 
feinden durfte, durch ein französisches Truppencorps dem Papste; 
zudem war Vene tien noch österreichisch. Trotzdem durfte Cavour, 
„der Bismarck Italiens", mit dem Bewußtsein sterben, daß sich die 
völlige Einheit Italiens binnen kurzem durchsetzen werde. i86i. 
§ 121. Der Feldzug nach Mexiko. Der nordamerikanische Bürger¬ 
krieg. Der italienische Krieg Napoleons HI. hatte zu einem Ergebnis 
geführt, das seinen Plänen einer französischen Hegemonie ungünstig 
war; er hatte außerdem durch die Annexion von Savoyen und Nizza 
allgemeines Mißtrauen gegen sich erweckt. Bald darauf begann er Feldzug nach 
eine Unternehmung, welche den Zweck hatte, den französischen Ein- isef-llee 
stuß in Amerika auszudehnen, indem er finanzielle Forderungen, 
welche Frankreich und andere Staaten an die Republik Mexiko hatten, 
zu einem umfassenden Feldzug nach diesem Lande benutztes Nachdem 
die Franzosen die Hauptstadt des Landes erobert hatten, beschloß 
eine von ihnen berufene Versammlung mexikanischer Notabeln die 
Gründung eines mexikanischen Kaisertums, dessen Krone der öster¬ 
reichische Erzherzog Maximilian, ein Bruder Franz Josefs, an¬ 
nahm, obwohl er nur aus geringen Anhang im Lande zählen durste. 
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika waren da- Dersnord- 
mals durch einen schweren Bürgerkrieg verhindert in die mexikanischen 
Verhältnisse einzugreifen. Der Gegensatz zwischen den die Neger- 1861-1866. 
sklaverei bekämpfenden Nordstaaten und den von den „Sklaven¬ 
baronen" geleiteten Südstaaten hatte infolge der Präsidentenwahl 
Abraham Lincolns dazu geführt, daß die Südstaaten ihren Aus¬ 
tritt aus der Union erklärten. Der Krieg zwischen den „Sezessionisten" 
und den von Ulysses Grant und anderen Generälen geführten Unions¬ 
truppen führte erst nach vierjähriger Dauer zur Besiegung der 
ersteren und zur allgemeinen Befreiung der Sklaven. 
Da Napoleon nunmehr ein Eingreifen der Vereinigten Staaten 
zu fürchten hatte, entschloß er sich das mexikanische Abenteuer um 
jeden Preis zu beendigen. Das von Bazaine befehligte französische 
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