Full text: Das Deutsche Reich (Teil 1)

2. Das deutsche Alpenvorland. 33 
c) Die Juraschätze Inwiefern ist die Besiedelung des 
Nord- und Südabhangs eine dichtere? Am Nordabhangesowohl, 
als auch am Südabhange des Gebirgszuges breiten sich eiue Anzahl Städtchen 
aus, von denen die Karte folgende erwähnt: Reutlingen, Göppingen, Gmünd, 
Ellwangen, Nördlingen, Solnhofen, Amberg. 
Woher rührt wohl diese reiche Besiedelung? Am Nord- 
abHange des schwäbischen Jura lagern Eisenerze, welche einen lebhaften Eisen- 
bergbau veranlaßt haben. Auch der fränkische Jura weist in der Nähe von 
Amberg solche Eisenerzlager aus, wodurch ebenfalls Eisenbergbau und 
Hüttenbetrieb hervorgerufen worden ist. Außer den Eisenerzen wird in der 
Gegend von Solnhofen und Eichstätt auch der Kalk gebrochen, der hier 
fchiefrige Platten bildet. Diese Kalkschschieferplatten — Solnhofen er Platten 
genannt — eignen sich besonders für den Steindruck und werden als Litho- 
graphensteine verwendet. Da am Fuße des Gebirges infolge der vorkom- 
Menden Bodenschätze die Erwerbsverhältnisse bedeutend günstiger find als 
auf der Hochfläche, so finden sich auch hier zahlreichere Ortschaften. 
Welche Erwerbszweige haben sich wohl entwickelt? 
Zusammenfassung: Die Juraschätze. 
^auptzusammenfassung: Die nördliche Umwalluug der süddeutschen 
Hochebene. 1. Der Böhmerwald, 2. Der Jurazug. 
III. Stück: Die Oberpfalz. 
Ziel: Das Gebiet, das sich zwischen Jura und Böhmerwald aus- 
breitet. 
I. Als was könnte man dies Gebiet bezeichnen? Das Gebiet zwischen 
Jura und Böhmerwald kann als der nördliche Teil der süddeutschen Hoch¬ 
fläche bezeichnet werden: denn es schließt sich ja unmittelbar an dieselbe an, 
bildet also ihre nördliche Fortsetzung. Die kleine Landschaft sendet ihr 
Wasser ebenfalls zur Donau und zwar durch die Nab und den Regen. Wie 
wird das Gebiet bezeichnet? (Oberpfalz.) 
Welche Frage möchten wir da beantwortet haben? 
Ist die bayrische Oberpfalz ebenso arm als die schwäbisch- 
bayrische Hochebene? 
Welche Antwort giebt uns unsere Karte? Die Oberpfalz 
kann kein so reich gesegnetes Land sein wie unser Thüringer Land, sondern 
muß auch eine arme Landschaft sein, ähnlich wie die süddeutsche Hochebene; 
denn wie uns die Karte zeigt, ist die Landschaft schwach befiedelt. Die 
Karte führt nur die Stadt Amberg an, die ungefähr so groß ist wie unsere 
Nachbarstadt Meerane. 
Was schließen wir aus dieser genügen Besiedelung? Die 
Erwerbsverhältnisse können hier keine günstigen sein; Ackerbau und Industrie 
können hier nicht zu großer Blüte gelangt sein wie in uuserm Thüringer 
Lande. (Bestätigung!) 
Fritzsche, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. 3
	        
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