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Einleitung.
gleichmachende (nivellierende) Kraft ausgeübt. Die Hauptmasse der
Schotter-, Kies-, Sand- und Lehmbildungen der Diluvialzeit ist indes
als Absatz aus dem fließenden Wasser (alte Flußtäler) oder als glaciale
Ablagerung unter Mitwirkung gewaltiger Gletschermassen entstanden.
(Drei Eiszeiten. Glacialtheorie : Allgemeine Vergletscherung der Alpen,
sowie von Skandinavien durch die Ost- und Nordsee über Gro߬
britannien und Irland hinweg und durch ganz Norddeutschland bis
an den Nordrand des Harzes und des Riesengebirges, durch Schlesien
und weiter nordöstlich durch Rußland bis über den Ural nach Asien
hinein.) So wurden durch die zerstörende und wiederaufbauende
Tätigkeit der Eismassen Schichten von 100—200 m Mächtigkeit
abgelagert und auf die Täler und Höhen versenkt, die Gebilde der
Dyas, Trias und Kreide, aber besonders auch die der Braunkohlenzeit
einhüllend und vergrabend. Unter dem Schwemmlande des Nordens
waren die Braunkohlenablagerungen geschützt, während sie in den
anderen Gebieten wieder fortgeschwemmt oder nur schollenartig er¬
halten geblieben sind. (Westerwald.) (Tertiäre und diluviale Säugetier-
Fauna.)
Die jüngeren Schwemmschichten (Alluvium) bilden sich
in ähnlicher Weise noch heute fort und fort. Die Bildung der un¬
fruchtbaren Dünen und der fetten Marschen, das Nivellieren des
Meeresbodens, der nach neueren Lotungen dort sehr flach ist, ist
ihr Werk. (Raseneisenerze im norddeutschen Tiefland.)
Alle genannten Formationen schließen in ihren Gesteinsmassen,
gewissermaßen als Denkmünzen längst vergangener Zeiten, denen sie
ihre Entstehung verdanken, die Reste der jeweiligen Tier- und Pflanzen¬
welt ein. Nach der größeren oder geringeren Verwandtschaft dieser
Einschlüsse mit den Pflanzen und Tieren der Jetztzeit und namentlich
nach den Resten der in den verschiedenen geologischen Zeitabschnitten
vollständig ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten vereinigt man
mehrere dieser geschichteten Formationen zu Gruppen, so daß man,
übersichtlich geordnet, folgende Gliederung erhält:
Tabelle
der geologischen Perioden und Formationen. *)
I. Erstes Zeitalter: Die Urzeit der Erde (archäische oder ver¬
steinerungsleere Formationen).
3. Glimmertonschieferformation.
2. Glimmerformation,
i. Gneisformation.
II. Zweites Zeitalter: Das Altertum der Erde (paläozoische For¬
mationen).
') cfr. Dr. O. Hermann, Steinbruchindustrie und Steinbruchgeologie
S. 38 ff.