Full text: Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie

Die Erde als Wohnplatz im Allgemeinen (Asien). 
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Die weite Ausdehnung Asiens, seine großen Strecken am nörd- 
lichen Eismeer, seine gewaltigen Hochländer und riesigen 
Höhenzüge, welche den mildernden Einfluß der Seeluft von 
O. und S. her abhalten, bewirken, daß es ein vorherrschend 
kontinentales Klima hat (heißen Sommer und strengen Winter), 
und daß es in seinem nördlichen und mittleren Theile kälter 
ist, als die übrigen Erdtheile unter gleichen Breitegraden. Der 
eigentliche arctische Erdstrich Asiens beginnt schon mit dem 62° 
n. Br., wo der Winter % Jahre dauert und nur vom Jnni 
bis September die Flüsse ohne Eiskruste sind. Den Strich 
vom 62—50° herunter kann man die kalte Zone nennen. 
Wegen der hohen Gebirgsketten, welche die hier liegenden 
Länder umgeben, ist die Witterung in ewigem Schwanken. Auf 
den Hochflächen herrscht ein kalter Winter und ein glühender 
Sommer; desgleichen in den sich hier ausdehnenden Wüsten. 
Wo die Niederungen gut bewässert sind, herrscht üppiger Pflan¬ 
zenwuchs. — Die heiße Zone Asiens liegt zwischen dem 35° 
n. Br. und dem 11° südl. Br. Nur auf den höchsten Höhen 
zeigt sich ein strenger Winter, in den Thälern ein vom April 
bis November währender Tropensommer. Die weiten Ebenen 
verglühen fast und werden von erstickenden Winden bestrichen. 
Dem Rasen mangelt das saftige Grün, und Erderfchüt- 
ternngen sind nicht selten. Sonst ist dieser Theil Asiens die 
Stätte einer riesenhaften Vegetation. Kaffee, Zucker, Reis, 
Baumwolle :c. giebt es hier in Menge; desgl. Löwen, Leo- 
parden, Tiger, Elephanten, Dromedare, Kameele, Affen ?c. 
Der W. dieses Striches ist besonders die Heimath der Süd- 
früchte und der O. die Heimath des Thees. Weiter nördlich 
ist das Heimathsland aller über den Erdboden verbreiteten Ge- 
wüchse, wie auch das unserer Hausthiere. 
Die Bewohner Asiens gehören theils der kaukasischen, 
theils der mongolischen Race an. Erstere nehmen besonders 
den südl. und südwestlichen, letztere den nordöstl. und mittleren 
Theil ein, während die mongolisch-malaischen Völker den öst¬
	        
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