84 Deutschland.
der w, Teil, Köln, der ö. Teil, C o b l e n z, der s.ö. Teil, Trier, der
f.to. Teil,
a. Ostlich vom Rheine liegen größere Städte nur im n. Teile der Provinz,
so Essen, weltberühmt durch großartige Werke für Gußstahlverarbeitung (Krupp),
in denen an 20 000 Menschen beschäftigt sind (105); im Thale der Wupper blühen
Barmen (130) und das dicht dabei gelegene Elberfeld (145) wegen ihrer Seiden-,
Leinen- und Baumwollenfabriken; in der Nähe des Wupperthales liegen Solingen
und Remscheid, wo vorzügliche Stahlwaren verfertigt werden, namentlich Messer-
und Säbelklingen; am Rhein-Ruhrkanal Duisburg jMsburg^ mit großem Kohlen-
verkehr und Fabriken (75).
d. Am Rheine folgen flußabwärts: die Festung Coblenz mit der auf der
r. Rheinseite auf steilem Felsen liegenden Festung Ehren breit st ein; das gewerb-
fleißige Neuwied; die Universitätsstadt Bonn; weiterhin Köln, einst ein mäch-
tiges Glied des Hansabundes, in dessen „Gürzenichsaale" die Kaufherren der Hansa
ihre Versammlungen hielten; damals entstanden jene zahlreichen Kirchen, wegen deren
man die Stadt „das deutsche Rom" nannte, und uuter denen der Dom eins der er-
erhabensten Gotteshäuser der Christenheit ist; jetzt ist Köln die wichtigste Handelsstadt
des n.w. Deutschlands und starke Festung (360). Köln gegenüber liegt das ebenfalls
befestigte Deutz. Flußabwärts von Köln liegt Düsseldorf, wichtig durch Handel
und Fabriken (190), ferner R u h r ö r t, neben Berlin der wichtigste Flußhafen
Deutschlands (Ruhrkohle), und die Festung Wesel (?).
c. Westlich vom Rheine liegen: 1) Im n. Flachlande Krefeld, mit
den bedeutendsten Samt- und Seidenfabriken Deutschlands (110), und Aachen, einst
die Lieblingsstadt Karls d. G. und später die Krönungsstadt vieler deutscher Kaiser,
jetzt blühend durch Tuchfabrikation und durch Heilbäder, welche schon zu Karls d. Gr.
Zeit benutzt wurden (126). 2) Im s. Berglande liegt Trier (?), das von den
Römern schon vor Christi Geburt erbaut ist, mit altem römischen Thor, der „Poria
nigra" (d. i. schwarzes Thor); an der Saar flußaufwärts liegen S a a r l o u i s und
Saarbrücken, der Hauptort starken Steinkohlenbergbaus.
Landeskultur. Das n. Flachland ist durch Fruchtbarkeit und
sorgsamen Anbau ein wichtiges Ackerbaugebiet. Dagegen gewährt auf den
rauhen Hochflächen der Eisel und des Hohen Venns elende Moorwirtschaft
der spärlichen Bevölkerung kaum das tägliche Brot. Dafür bieten die
weinreichen Thäler der Mosel und des Rheins Fülle und Lebensfreude.
Der mächtige Rheinverkehr rief starken Handel hervor (Köln, Ruhrört).
Der Reichtum an Steinkohle und Eisen schuf großartige Fabrikthätigkeit
mit dichter Arbeiterbevölkerung. (Essen, Wupperthal.) /
56] 14. Die hohenzollernschen Lande liegen zwischen Württemberg
und Baden am Oberlauf der Donau. Sie bestehen aus den Fürsten-
tümern Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sig-
maringen; beide wurden, als Stammland des preußischen Königshauses,
von ihren Fürsten 1849 an Preußen abgetreten.
Hauptort ist Sigmaringen (?). Bei Hechingen liegt die jetzt in alter
Pracht wieder hergestellte Burg Hohenzollern.
Aufgaben: 1. Nenne die Höhenzüge jeder Provinz! 2. Nenne die Haupt-
Wasserader jeder Provinz! 3. Ordne die dir bekannten an den Hauptströmen liegenden
Städte der Reihe nach! 4. Ordne die 10 volkreichsten Städte Preußens der Reihe
nach! 5. Miß die ungefähre Entfernung deines Wohnortes a) von Berlin, b) von
Köln, c) von Königsberg! 6. Bestimme die Lage der dir bekannten Städte a) in
Brandenburg zu Berlin, 1>) in Pommern zu Stettin, c) in Preußen zu Königsberg,
6) in Posen zu Posen, e) in Schlesien zu Breslau, 5) in Sachsen zu Halle a. d. S.,
g) in Schleswig-Holstein zu Kiel, h) in Hannover zu Hannover, >) in Hefsen-Nasfau
zu Wiesbaden, k) in Westfalen zu Bielefeld, I) in der Rheinprovinz zu Bonn!
7. Wo fertigt man a) Metallwaren, b) Samt, c) Tuch, d) Leinwand? 8. Zwischen
welchen Breitengraden liegt der südlichste und nördlichste Punkt Preußens? 9. Wie-
yiel km beträgt diese Entfernung? 10. Zwischen welchen Längengraden liegt der