Deutsch Lothringen erstreckt sich weltlich von dein nördlichen Gebiete dcS
Elsaß. Welches ist der Hauptfluß?
Städte: Im Elsaß: Straßburg (?) war einst ein Haupt-
bollwerk des deutschen Reichs, ist jetzt Festung ersten Ranges und konnte
1870 nur nach harter Belagerung genommen werden; der herrliche Dom
ist ein Meisterwerk deutscher Baukunst; Hochschule. 100,000 E. In
reicher Fruchtebene Colmar (?), 24,000 E. In der Nähe daöLügenfeld,
so genannt von dem Verrathe, den die Söhne Ludwig des Frommen an
dem unglücklichen Kaiser übten (833). Mühlh ausen (?), die lebhafteste
Fabrikstadt des Elsaß. 58,000 E.
* Nördlich von Straßburg die Siegesplätze Weißenburg <4. Aug. 1870) und
Wörth (6.Aug). Südlicher'Hagenau. * «traßburg. Schlettstadt; Col-
mar. Mühl hausen.
In Lothringen: Metz (?), war ehemals freie deutsche Reichs-
stadt und ist durch die Franzosen zu einer gewaltigen Festung gemacht;
hart belagert im Kriege von 1870; unter den 45,000 E. stnd die meisten
Franzosen.
* Nahe der Grenze gegen die Rheinprovinz Forbach bei den Spich er er
Höhen (6. Aug. 1870). Metz. Diedeuhosen, Bitsch und Pfalzburg
waren bis 1870 befestigt, stud aber jetzt geschleift.
^^Landeskultur. Das Reichsland ist ein herrliches Stück deutscher Erde.
Gewerbfleiß und Handel erzeugen überall Wohlhabenheit. Ackerbau und Viehzucht
stehen in den meisten Strichen in Blüte. Der Osthang des Wasgenwaldes besitzt
manch' trefflichen Weinort. Die Bevölkerung ist in den größeren Städten stark mit
Franzosen gemischt. Das Landvolk aber hat, trotz langer Fremdherrschaft, vielfach
deutsche Art uud Sitte bewahrt.
Vergleichuugen,: 1. Vergleiche die Gebirgsgegenden mit den Ebenen nach
folgenden Gesichtspunkten: a) Wo ist die Bevölkerung dichter? (Ausnahme^ das
Erzgebirge warum?) b) Welches sind die wichtigsten Nahrungszweige der Ge-
birgsbevölkeruug? (Haudgewerbthätigkeit.) ^»Welches sind die wichtigsten
Nahrungsquellen der Stadtbevölkerung? (Fabrikthätigkeit.) d) Welche
Form haben in der Regel die Gebirgsstädte? (§. 23 und -42; warum?). Ge¬
setz-. DieBergstädte sind meist in die Länge gezogen, e) Welche Form
haben meist die Städte in der Ebene? Gesetz: Die Städte sind meist in
Form eines unregelmäßigen Kreise s angelegt, f) Auf welcher von
beiden Bodenformen finden sich die volkreichsten Städte? Gesetz: Die Volk-
reichsten Städte finden sich stets in den Ebenen.
2. Vergleicht man die Lage der Handelsstädte Emden, Bremen, Hamburg,
Stettin, Danzig, so ergibt sich folgendes Gesetz: An den Mündungen der
Ströme liegen meist große Handelsstädte. (Warum?)
3. Vergleicht man die Lage der Festungen Straßburg, Germersheim, Mainz.
Koblenz, Magdeburg, Spandau. Glogau, Küstriu, Thorn, Danzig:c, so ergibt
sich folgendes Gesetz: Festungen finden sich meist an Flüssen ange-
legt. Häufig haben sie Gabeluugspuukte aufgesucht. (Welche
Festungen? und warum?)
4. Vergleicht man die Norddeutsche Tiefebene mit der Oberdeutschen Hoch-
ebene, so ergeben sich folgende Ähnlichkeiten: a) In Hinsicht auf die Na-
turbeschasfeuheit^ Hier wie dort wenig bewaldete Flächen; die Waldbedeckung
Nadelholz; in Norddeutschland Torfmoore, in Süddeutschland ebenfalls, d. In
Hinsicht auf die Lebensweise der Bev ölkernng: Hier wie dort ist die
^andwirthschaft die Hauptnahrungsquelle; hier wie dort gewinnt man beim
Mangel an Holz das Brennmaterial meist durch Tvrssttcherei. Hieraus ergibt
sich folgendes Gesetz: Gleiche Naturbeschaffenheit erzengt oftgleiche
Lebensweise der Bevölkerung.
5. Die Hauptflüffe Deutschlands strömen in zwei Hanptrichtnugen (in
Klewt Erdkunde. 7. Aufl. 3