Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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und der Beschränktheit seiner Einkünfte und Wehrkraft. In Wien und 
Paris, Madrid und Rom war das Augenmerk der leitenden Kreise 
zeitweise auf das kleine München gerichtet. 
Dagegen geriet der Pfälzer Vetter, seit Maximilian sich gegen 
die Verheißungen der Union unempfänglich erwiesen hatte, auf die Bahn 
der Abenteurer. Als die böhmischen Stände, von Erzherzog Ferdinand 
Unterdrückung der ständischen und religiösen Freiheit fürchtend, dem 
Führer der Union die Krone Böhmens anboten, nahm er die verhängnis— 
volle Danaergabe an. Es war gleichsam das Signal zum Ausbruch 
des Krieges mit dem habsburgischen Kaiserhaus und seinen katholischen 
Bundesgenossen, zum greuelvollsten Bürgerkrieg, der je auf deutschem 
Boden Blut und Verderben säete Am 8. November 1620 gewann 
Tillys Heer am weißen Berge bei Prag leichten Sieg; über den 
„Winterkönig“ Friedrich wurde die Acht verhängt, spanische und bayerische 
Truppen nahmen die Pfalz ein und schafften dem kaiserlichen Namen 
Geltung im ganzen Reich. Auf dem Reichstag zu Regensburg 1623 
wurden dafür dem siegreichen Oberhaupt der Liga die pfälzische Kur 
und die Oberpfalz übertragen. Auch im dänischen Kriege behauptete noch 
Tilly das Feld, aber der junge Schwedenkönig entriß dem nie Besiegten 
den Sieg. Der Pfälzer Friedrich hatte die Genugthuung, im Gefolge 
Gustav Adolfs Zeuge der Übergabe der Hauptstadt seines Gegners zu 
werden; allein auch sein glücklicher Bundesgenosse zögerte, ihn wieder 
einzuseßen, und wenige Tage nach der Lützener Schlacht, die dem 
Schwedenkönig den Tod brachte, starb auch Friedrich. Für die bayerischen 
Waffen brachte der fortdauernde Krieg die höchsten Ehren, schwedische 
Banner sanken in den Staub bei Nördlingen, französische bei Tuttlingen 
und Mergentheim, aber Bayern selbst wurde von dem Schrecken jener 
Kriegsjahre furchtbarer heimgesucht, als fast alle anderen deutschen Lande. 
Hunderte von Ortschaften waren gänzlich zerstört und verlassen, einsam 
ragten nur noch die Kirchtürme empor, wo vorher volkreiche Flecken 
standen; die Behauptung des schon durch den böhmischen Feldzug 
gewonnenen Zuwachses an Land und Ehren war waährlich teuer erkauft. 
Der pfälzischen Linie gab der westfälische Friede eine neue Kur, 
und bald darauf gelangte sogar eine Nebenlinie, Zweibrücken-Kleeburg, 
auf den schwedischen Königsthron. Drei Heldenkönige, Karl X, Karl XI. 
und Karl XIL setzten die Welt durch kühne Kriegsthaten in Staunen 
Für Bayern war es ein unschätzbares Glück, daß auf den gebieterischen, 
ruhmliebenden Maximilian ein Freund des Friedens folgte, Ferdinand 
Maria. So konnte sich das Land allmählich von den Wunden des 
großen Krieges erholen Ferdinand widerstand der Versuchung, als 
Mazarin ihm, um das Haus Habsburg von der leitenden Stellung im 
Reich zurückzudrängen, die Kaiserkrone anbieten ließ, wenn ihn dazu 
auch keineswegs Reichstreue bewog, — diese Tugend war ja in Deutsch— 
land damals überhaupt ein leerer Begriff. Dagegen lenkte sein Sohn, 
der kriegerische Max Emanuel, so recht ein Paladin des sièele Louis XIV.,
	        
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