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der Metallgebirge) nach den Staaten, in denen sie liegen, in die südchilenischen^
argentinischen, nordchilenisch-bolivianischen, peruanischen, eena-
dorischen und eolombisch-venezolanischen Anden ein.
a) Die südchilenischen Anden reichen von den öden, vergletscherten Bergen
des Feuerlandes bis zu dem fast 7000 m hohen Aeoneagua (akonkkgwa), dem
höchsten Gipfel Südamerikas und der ganzen Westfeste. Sie bestehen im äußersten
Süden aus einer von Meeresarmen vielfach zerrissenen und von Fjorden zer-
klüsteten Hauptkette, die steil zum großen Ocean abfällt. Felsig sind auch die
zahlreichen, vom Feuerlande bis zur großen Insel Chiloe (tschiloe) reichenden
Eilande der Küste. Weiter nördlich spalten sie sich in zwei parallele Züge
(Küsteneordillere und Hanpteordillere), welche das große chilenische Längs-
thal einschließen, eine wellenförmige, durch Querriegel gegliederte, fluß-, seen-
und fumpfreiche fruchtbare Ebene von 1000 km Länge. Zahlreiche Vnlkankegel
strecken hier ihre schneebedeckten Häupter empor. Nach 0. senken sich die chile-
nischen Anden zu dem ebenen Tafellande von Patagonien, über dem eine un¬
geheure Basaltdecke ausgebreitet ist. Der Rio Colorado, welcher aus den
Anden Mittelchiles entspringt, wendet sich ostwärts dem atlantischen Ocean zu.
b) Die Fortsetzung der südchilenischen Anden bilden die vulkanlosen chile-
nisch-argentinischen Anden, ein Gebiet der Spaltungen uud Verästelungen.
Sie bestehen aus zwei Hauptketten, welche nach 0. gegen die argentinische Ebene
zahlreiche Ausläufer uud Gebirgsiufeln (Antieordilleren oder„Pampinen Sierren"^
d. h. Pampasgebirge) entsenden. Die Gebirgszüge dieses Andenteils schließen
wasserarme Hochebenen ein, die in den Antieordilleren mit Salzwüsten, Sand-
seldern und Dünen bedeckt sind.
c) Die nun folgenden nordchilenisch-bolivianischen Anden breiten
sich auf beiden Seiten des südlichen Wendekreises zu einem gewaltigen Hoch-
lande ans, dessen Randketten nach W. und 0. steil abstürzen. Der südliche^
chilenische Teil dieser Hochebene nebst dem Abfall des Gebirges zur Küste
und diese selbst bilden die gewaltige Wüsteneinöde Ataekma (Hoch-Atacama
und Küste Atacama), voll von Sand und Geröll, Salzlagern und Salzseen,
in der sich aufs neue Vulkane bis zur Schneeregion (6000 m und darüber)
erheben. Nördlich von der oberen Ataeama liegt die ausgedehnte Hochsteppe
von Bolivia (bis 4000 m hoch), welche durch eine Reihe vereinzelter Berg-
kegel in eine östliche und eine westliche Hochfläche geteilt wird. Das öft-
liche tiefere Hochland entsendet zahlreiche Gewässer zum Amazonas und zum
Paraguay. Das westliche höher gelegene Gebiet ist wellenförmig und ohne
Abfluß. Es besitzt mehrere thätige Vulkane und wird von dem Rio
Desaguadero (deßagwadero) durchzogen, der den brackigen, fischreichen
Titieaca-See mit der Lagnna de Pampa Aullagos verbindet. Un-
gehenre Salzsümpfe, die Reste verdunsteter Seen, bedecken andere Teile der