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Die Westfeste Amerika.
Die Tiefländer sind ebenfalls mit ausgedehnten Urwäldern bedeckt, und
die Täler zeichnen sich durch Üppigkeit der Pflanzenwelt aus. Hier trifft
man nicht nur die Elefantenp alme an, die uns die wertvollen Steinnüsse
liefert, sondern auch Kokos-, Wachs- und Königspalmen; daneben finden
sich prächtige Myrten- und Feigenbäume. Bananen, Orangen und
Limonen. Die Wälder bergen zahlreiche Nutzhölzer und sind außerdem
reich an Chinarinden- und Kautschuk bäumen.
Weite Strecken des Landes sind dem Plautageubau dienstbar gemacht.
Auf ausgedehnten Pflanzungen werden Kaffee, Zuckerrohr, Kakao, Baum-
wolle, Tabak, Reis, Mais und Weizen angebaut; auch Äpfel, Pfirsiche.
Quitten, Aprikosen nnd Apfelsinen sind angepflanzt worden und gedeihen vor-
trefflich. Obwohl die Landschaft von der Natur reich ausgestattet ist, so ist
doch die Befiedelung gering. Einen sehr wesentlichen Bestandteil der Be-
wohner bilden die Indianer und Mestizen; die Weißen machen nur etwa
10 °/0 der Bevölkerung aus. Die Volksdichte beträgt im Durchschnitt nur 3.
Die Orte liegen zumeist in den höheren Gegenden, insbesondere auf den
Hochebenen. Der Süden und Westen des Landes, die West- und Zentral-
kordilleren sind menschenarm; auch das Gebiet des Atrato ist wegen seines
ungünstigen Klimas schwach besiedelt.
Unter den Orten der columbiauischeu Anden hat Bogata die größte
Bedeutung erlangt und sich zur Hauptstadt Columbiens emporgeschwungen,
die heute gegen 100 090 Einwohner zählt. Sonst finden sich im Innern
nur unbedeutende Städte. Unter den Orten an der Küste haben sich
Cartagena uud Barranqnilla zu bedeutenden Handelsplätzen entwickelt,
wo die Erzeugnisse des Landes: Kaffee, Kakao, Kokosnüsse, Tabak, Kautschuk,
Steinnüsse, Häute und Vieh ausgeführt werdeu, vou deneu eiu großer Teil
auch zu uns nach Deutschland gebracht wird.
Ausammenfassung: Die Hochebenen uud Längstäler Columbiens.
(Lage und Ausdehnung. Bodenform und Gewässer. Klima und Boden-
kultur. Erwerbs- und Siedelungsverhältnisse. Ortschaften.)
Hauptzusammenfassung: Rückblick und Zeichnung.
1. Aufbau der Anden. — 2. Gliederung der Anden. — 3. Hochbecken
dec Anden. — 4. Tieflandsbecken der Anden. — 5. Flüsse und Seen der
Anden. — 6. Schätze der Anden. — 7. Staaten und Städte der Anden.
Verknüpfung:
Wie kommt es, daß die Anden st a a t e n trotz ihrer reichen
Ausstattung in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung nur genüge
Fortschritte machen?
1. Welches sind die Anden staaten und warum können sie so
bezeichnet werden?
a) Die Namen der Andenstaaten.
d) Die Lage und Ausdehnung derselben.
2. Inwiefern sind diese Staaten trotz ihrer reichen Aus-
stattung wirtschaftlich gering entwickelt?