IV. Reise um die Erde.
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IV. Reise um die Erde.
In der Form einer „Reise", die in eine Anzahl der wichtigsten Länder führt, 8 37.
sind die allgemeinen Begriffe über Gliederung von Meer und Land,
über Gebirgs- und Gewässerkunde usw. verwertet, an bestimmten Beispielen
erläutert und durch Bilder veranschaulicht. Was weiter an Witterungserscheinungen,
Schilderungen menschlicher Tätigkeit und Bildern aus den: Völkerleben hinzugefügt
ist, soll zur Belebung des Stoffes dienen und wird sich auf andere „Reisen"
oder Schilderungen übertragen lassen.
Man verwerte die Karten vom Deutschen Reiche, von Europa, die Merkator-
karte der Erde und die in der Schule vorhandenen Anschauungsbilder.
A. Von Hamburg nach Southampton sßaußämt'nd.
Es gilt eine Reise um die Erde zu unternehmen. Da werden wir die 8 38.
„großen Ferien" benutzen müssen. Freilich reichen sie dazu nicht aus, und
wir werden um Urlaub vor und nach ihnen zu bitten haben. Doch nicht so
gar lange, denn vor den Michaelisferien werden wir zurückkommen. Am
30. Juni sind wir auf der Eisenbahn aus unserer Heimat im deutschen Binnen¬
lande abgereist und kommen abends in Hamburg an. Ein herrlicher Blick
auf die ringsum von prächtigen Häusern und Gärten umsäumten, den Lichter¬
glanz widerspiegelnden breiten Wasserbecken der Alster entzückt uns.
Hamburg, am rechten Ufer der Elbe, ist die bedeutendste deutsche
Hafenstadt. Sie zählt mehr als 800 000 Einwohner. Die Elbe teilt sich hier in viele
Arme, umschließt eine Gruppe von Flußinseln und birgt in ihren Armen mehr
als ein Dutzend teils künstlicher, teils natürlicher Flußhäfen. Molen oder Wellen¬
brecher (Bild 26 und 27), Kajen oder Kais zum Anlegen der Schisse, einzelne von ihnen
über 3üm lang, mit Dampf betriebene Kräne, deren Arme auch die schwersten
Waren aus dem Schisse in den Eisenbahnwagen schwingen, hohe Speicher, Brücken,
Schleusen, Kanäle, alles das entlockt uns Ausrufe staunender Bewunderung.
Hamburg besitzt auch einen Freihafen: für die dort ausgeladenen Waren wird
kein Zoll bezahlt, solange sie nicht aus diesem Hafengebiet ins Binnenland gehen
(Bild 25).
Kleinere Flußfahrzeuge, die zunr Teil von der Oberelbe kommen, holen von
Seeschiffen aller Handelsstaaten oder aus den Speichem die verschiedenartigsten
Waren: Kaffee, Tee, Baumwolle, Kautschuk, Kopra und andere Pflanzenfette,
Baumwollsamen, Wolle, Häute, Talg, Korn, Steinkohlen aus England usw. Ein
besonderes Hafenbecken, 800 m lang und bis 200 m breit, birgt die Petroleunrschiffe.
Sie bringen diesen feuergefährlichen Stoff meist aus Nordamerika, wo er aus der
Erde gepumpt, gereinigt (raffiniert), dann in langen Röhrenleitungen in die Ver¬
schiffungshäfen geleitet und in die „Tankschiffe", die große metallene Hohlräume
für das Ol enthalten, gefüllt wird. Stromabwärts, nach überseeischen Ländem,
ziehen Schiffe mit den Waren Deutschlands, so mit Gespinsten und Geweben aus
Wolle, Baumwolle und Seide, mit Zucker, Eisenwaren, Maschinen, Chemikalien,
Farben, Papier, Büchern, mit Holzwaren und anderen in Deutschland hergestellten
Handelsgegenständen.