Full text: Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts

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des oberen, von jähen Felsen eingefaßten Sees liegt 208 in. hoch über ihm 
das Rütli, „eine Matte heimlich im Gehölz", auf dem 1307 der Schweizer- 
bnnd beschworen wurde. Der mittlere, von niedrigeren Ufern umgebene Theil 
heißt der Schwyzer See, der untere, aus 4 gleichlangen Armen bestehende 
der Kreuztrichter, auf dessen rechter Seite der Rigi, ihm gegenüber links 
der Pilatusberg sich erhebt. 
Welche Seen bildet die Aar? Die größten dem Jura angehörigen 
Seen sind der Nenenbnrger und der Bieler See, verbunden durch die 
Zihl, welche oberhalb Büren in die Aar mündet. Von S. mündet die 
Orbe in den Nenenbnrger See, die aus dem Lac de Rousses entspringt, 
mehrere andere Seen durchfließt und in dem sogenannten Trichter der Orbe, 
l'Entonnoir de l'Orbe, sich eine Stunde lang unter einer Kalkschicht verliert. 
Welche Gestalt haben beide Seen? Wie ist die östliche und westliche Be- 
grenzung des Nenenburger Sees? Auch er könnte Vierwaldstädter See genannt 
werden, da die 4 Kantone Neuenburg, Freiburg, Bern und Waadt. Autheil 
au ihm haben. Er ist 9 St. lang und 4 St. breit. In sein nördliches 
Ende mündet der Abfluß des Murtener Sees. 
Unter den kleineren Seen seien erwähnt der Zuger See und der 
Egeri-See, an dessen Gestaden 1315 die Schlacht von (am) Morgarten, 
sowie der Sempacher See, an dessen Ufern 1386 die nach ihm benannte 
Schlacht geschlagen wurde. 
In welchen Theilen der Schweiz wird Ackerbau getrieben? Wodurch 
zeichueu sich die Gebirgswiesen (Alp) aus? Wozu werden sie benutzt? Das 
Rindvieh der Kantone Bern und Freiburg gilt als besonders kräftig und 
vorzüglich. Welche Thiere bewohnen die höchsten Gebiete der Gebirge? 
Steinböcke und Gemsen werden immer seltener. Welche Raubthiere und 
Raubvögel? Welche Thätigkeiten herrschen an den Seen? Welche Früchte 
liefert das Land in unzureichendem Maße? Die Gebirge sind wenig metallreich. 
Wie wird die Schweiz nach Nationalitäten eingetheilt? Wie nach Fluß- 
gebieten? 
I. Die Deutsche Schweiz. 
1. Kanton Bern, der zweitgrößte, ruht im SO. auf welchem Gebirge? Gegen 
NW. greift er über den Doubs hinüber. Welche Bodenbeschaffenheit herrscht im SO. 
und NW. vor? Zwischen beiden? Welche Berge, Seen, Flüsse gehören in sein Gebiet? 
Der südöstliche Theil ist das Berner Oberland. Welches Klima herrscht in diesem 
wilden Gebirgslande? Bern, die schön und regelmäßig gebaute Hauptstadt an der 
Aar mit einer Universität, prachtvollem Regierungspalaste und nicht minder prächtigem 
Münster (gothischem Dom) hat 36,000 E. (Haller.) Die kleine Stadt Burgdorf ist 
durch Pestalszzi's hier gegründetes Erziehungsinstitut, Hofwyl durch Fellenberg's 
landwirtschaftliche Anstalt berühmt. — Das von dem Brienzer See an der Aar auf- 
wärts zum Hospiz auf der Grimsel, durch seine Schönheit und einträgliche Alpen- 
Wirtschaft berühmte Haslithal ist schon früher (§ 42) erwähnt. Aus ihm führt der 
Grimselpaß nach Wallis. Biel liegt in einer an Wein und Getreide reichen Gegend. 
Die kleine Petersinsel im Bieler See ist durch Rousseau's Aufenthalt berühmt. 
2. Freiburg zwischen Bern und dem Nenenburger See. Der südliche Theil ist 
gebirgig und rauh (Moleson), der nördliche trotz seines Namens, das Uechtland, d. i. 
ödes, verwüstetes Land, milderes Hügelland. Freiburg, in letzterem, theils im tiefen 
Thale der Saane, theils an und auf den steilen Felsen der beiden Ufer derselben 
Schreiber, geogr. Lehrbuch. g
	        
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