Object: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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also von unten nach oben allmählich ausfüllen. Diese Gußkanäle durchschneiden 
natürlich die Form, ebenso wie die Züge der Windpfeifen dies tun. Der 
Kern ist, wie schon bemerkt, in der Dämmgrube aufgebaut worden, oder 
wenn man vorgezogen hat, dies an einer anderen Stelle zu tun, so wird er 
nach seiner Beendigung in die Dammgrube mit Hilfe eines Krans hinab— 
gelassen und zunächst ausgetrocknet. Man errichtet von Backsteinen einen 
Mantel um den Kern, füllt diesen mit Holzkohlen und unterhält 3 bis 4 Tage 
ein langsames Feuer. Dann werden die Stücke der äußeren Form, sorg— 
fältig in einem Ofen getrocknet, zusammengesetzt, die eingegossenen Anker 
werden fest angezogen, alle Fugen außen mit Gips verstrichen. Mit Balken 
und Blöcken wird die Form gestützt, endlich Sand und Erde um sie fest— 
gestampft, bis sie, wie erforderlich, eingedämmt ist. Über der Form legt 
man ein Becken aus Backsteinen an, in dessen Boden die Enden der Guß— 
rinnen münden; an der Außenwand steigen die Luftkanäle empor. In dies 
Becken fließt, einer steinernen schrägen Rinne folgend, das Metall aus dem 
Schmelzofen, und wenn die eisernen Pfropfen (die Birnen) aus den Guß— 
kanälen entfernt sind, strömt es in diese ein. Man läßt gern mehr Metall, 
als erforderlich ist in Fluß bringen, da das überschüssige, in dem Becken 
stehen bleibend, durch seine Schwere das Metall in alle Fugen hineinpreßt. 
Das Metall, das gewöhnlich zum Abguß von Kunstwerken benutzt wird, 
ist Bronze, eine Mischung von Kupfer, Zinn und Zink. Sobald die Bronze 
im rechten Fluß ist, wird der Zapfen ausgestoßen; das flüssige Metall strömt 
in die Rinne, aus dieser in das Eingußbecken, und sobald die Pfropfen oder 
Birnen, die die Gießkanäle verschlossen, geöffnet sind, nun in diese hinab 
und von unten allmählich in die Form hinauf. Aus den Windpfeifen steigen 
blaue Feuersäulen auf, und so fuͤllt sich die Form. Die Metallmasse bleibt 
im Eingußbecken stehen: der Guß ist beendel. Ob er gelungen, das wird 
sich erst später feststellen lassen. ,Wenn der Guß mißlang, wenn die Form 
zersprang,“ dann ist die teure Form verloren, und dem Gießer erwächst nicht 
allein ein bedeutender Zeitverlust, sondern er büßt auch die gesamten Aus— 
lagen ein, die die Ausführung der vernichteten Form beansprucht hatte. 
Wenn der Guß erkaltet ist, räumt man die Grube aus, faßt das Kern— 
eisen der Statue und hebt sie samt der Form mit einem Kran aus der 
Dammgrube. Dann wird die Form abgeschlagen, und jetzt erst kann man 
beurteilen, ob das Werk wirklich gelungen ist. Kleine Schäden lassen sich 
ausbessern. Die 22 die wie die Windpfeifen mit Metall sich ge— 
füllt haben, werden zunächst mit Hammer und Meißel entfernt, dann wird 
der Guß durch Abbrennen mit Scheidewasser oder Schwefelsäure gereinigt. 
Aeine Löcher bessert man aus, indem man sie ausschneidet und ein passendes 
Stück Metall an ihrer Stelle einsetzt. Die Nähte werden abgefeilt und 
abgemeißelt, und endlich wird ganze Guß mit Feilen und Bunzen über— 
arbeitet (ziseliert) so daß die Obexfläche nun ganz gleichartig erscheint. Schließlich 
fügt man die Stücke nn wenn man zur Vereinfachung des Gusses 
das Standbild zerlegt hat; mit Schrauben und Bolzen werden sie befestigt 
und die Schnittflächen sauber mit dem Hammer überarbeitet, so daß sie nicht 
mehr sichtbar erscheinen. Das Standbild ist jetzt zu seiner Aufstellung bereit. 
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