Full text: Die Landschaften Europas (Bd. 2)

Das Klima, Thalbildung und Gewässer. 85 
Orte Meereshöhe 
Januar 
April 
Juli 
Okt. 
Jahr 
Regenm 
Arva-Viral.ja 
490 
—5,5 
5,6 
16,4 
7,4 
5,9 
89 cm 
(auf d. Wests der 
Hohen Tatra) 
12,5 
10,9 
etw. 60 
Budapest 
128 
-1,7 
10,8 
22,3 
Debreczin 
127 
—2,5 
10,8 
22,3 
12,6 
10,7 
„ 65 
Szegedin 
88 
—1,2 
11,8 
22,8 
13,0 
11,3 
„ 60 
Hermannstadt 
410 
-4,1 
8,7 
19,3 
10,4 
8,6 
68 
Kronstadt 
590 
-5,2 
7,3 
18,2 
9,1 
7,4 
76 
4. Thalbildung und Gewässer. 
Den Karpaten fehlen gr o s s e Läiigsthäler, wie wir sie 
in den Alpen kennen gelernt haben. Durch das Abbrechen und 
Einsinken der innern Glieder des Faltengebirges wurde die Mög¬ 
lichkeit der Längsthaibildung auf der längsten Strecke des Kar- 
patenzuges genominen. Durch das gleichzeitige Hervorbrechen 
von Trachytgebirgen wurde die ganze Gebirgsmasse noch unge¬ 
regelter und die Entstehung von grossen Thalzügen noch mehr 
erschwert. Wo aber die ursprüngliche Dreigliederung 
des Karpatenzuges noch ziemlich erhalten geblieben ist, nämlich 
in den Westkarpaten; dort sind auch echte Längsthäler vor¬ 
handen. Ihr getreues Nachahmen des bogenförmigenFal- 
tenverlaufs der Gebirgszüge in jenem Abschnitte der Karpaten 
kennzeichnet sie als solche. Das schönste Beispiel ist das Waag¬ 
thal. Das Gran thai ist eine kleine Nachahmung desselben. 
In der östlichen Gebirgsumrahmung des Hochlands von Sieben¬ 
bürgen durchziehen Aluta und Maros auf ihrem Oberlaufe in 
entgegengesetzter Richtung ein Längs thai, das eine Länge von 
etwa 150 km hat. 
Bemerkenswerte Querthalbildimgeii, die den Kamm eines 
Gebirges vollständig durchqueren, werden durch den Lauf des 
Flüsschens Dunajec, das, von der Hohen Tatra kommend, den 
Beskidenzug durchbricht, und durch den Lauf der A luta, die die 
hohe Gebirgsmauer der Transsylvanischen Alpen in dem tief ein¬ 
gesenkten Rote-Turm-Pass durchzieht, bezeichnet. Der Wasser- 
abfluss dieser beiden Flüsse ist der einzige, der nicht von dem 
Donaustrome aufgenommen wird. 
Die in südlicher Richtung die Ungarische Tiefebene durch- 
fliessende Donau und ebenso ihr mächtiger Nebenfluss, die parallel 
zu ihr fliessende The is s, zeigen das Bestreben, ihr Bett fort¬ 
während nach W zu verschieben. Hierdurch erbreitern 
sie ihr Alluvial thai immer mehr; dasselbe nimmt bei jedem 
der beiden Ströme bereits eine Breite von 20 km ein. Als Spuren des 
früheren Verlaufs des Flussbettes sind ausgedehnte Sümpfe 
übrig geblieben. 
Der Hauptstrom der Landschaft, die Donau, entwickelt, 
nachdem sie von links March und Waag, von rechts E uns 
und Raab aufgenommen und beim Eintritt in die Grosse Ungarische
	        
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