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Die Landeskunde Preußens zeichnet das Landschafts- und 
Kulturbild des Heimatlandes nicht nur beschreibend: sie versucht viel- 
mehr im Geiste der neuzeitlichen Erdkunde das Werden des Heimat- 
landes zu zeigen; dabei sucht sie überall auch die Abhängigkeit 
des Bewohners und seiner Kulturarbeit von diesem 
Boden und von den übrigen natürlichen Verhältnissen 
zu beleuchten. 
Die Landeskunde verdankt ihre Entstehung den Anregungen, die 
der Herausgeber und verschiedene Mitarbeiter in dem vom Kultus¬ 
ministerium eingerichteten Fortbildungskursus 1898/99 empfingen. Auf 
Veranlassung des Herausgebers wurdeu in gemeinsamer Beratung von 
den zum Kursus gehörenden Mitarbeitern die allgemeinen Grundlinien 
festgesetzt, nach denen die Hefte der Landeskunde bearbeitet werden 
sollten. Daß diese Grundlinien und damit die Grundlagen der Landes- 
künde sich in Bahnen bewegen, die als Theorien längst anerkannt und 
vertreten sind, wird dem Kenner der einschlägigen Litteratur bei näherer 
Prüfung nicht entgehen. Das Unternehmen fand Freunde und Förderer, 
und wertvolle Mitteilungen mancherlei Art gingen ein. Der Heraus- 
geber fühlt sich darum verpflichtet, für alle geleistete Hilfe, besonders 
für die ihm von dem Mitarbeiter Kerp gewordene stetige Unterstützung 
mit Rat und That, tiefsten Dank zu sagen. 
Als Rahmen der Einzel hefte, über den aber zur Gewinnung 
natürlicher Landschaften hier und da hinausgegangen werden mußte, 
wurden — aus praktischen Rücksichten — die preußischen Provinzen 
gewählt. 
Jedes Heft der Landeskunde gliedert sich in zwei Teile: 
1. die Betrachtung der einzelnen Landschaften und 
ihrer Glieder zur Gewinnung eines gerundeten Bildes 
in natürlicher und kultureller Hinsicht, 
2. die Betrachtung des Gesamtbildes der Provinz auf 
Grund der gewonnenen Anschauungen. 
Am Ende größerer Abschnitte sind zu weiterer Anregung Fragen 
und Aufgaben eingeschoben, die die gewonnenen Kenntnisse auffrischen 
sollen; zum Teil sind diese Fragen zur schriftlichen Bearbeitung in 
Form kleiner Aufsätze geeignet. Schöne und merkwürdige Punkte des 
Heimatlandes werden in Abbildungen vor Augen geführt. Eine 
kleine Karte der Provinz erscheint nur da uötig, wo bisher gute, billige 
Handkarten nicht in Gebrauch sind; aus diesem Grunde ist von jedem 
Hefte eine Ausgabe (A) mit Karte und eine (B) ohne Karte hergestellt. 
Möge die Landeskunde Preußens, die hiermit der Offent- 
lichkeit übergeben wird, um dem Unterrichte zu dienen, in den Herzen 
der Jugend die auf die Kenntnis der Heimat gegründete Liebe zu 
Laud und Volk wachrufen und erstarken lassen! 
Das ist der Wunsch der Bearbeiter und des Herausgebers.