62 Die fremden Erdteile.
fitzuugeu, liegt aus der Sklavenküste. Das Gebiet erstreckt sich tief ins
Innere und erreicht die Größe Württembergs. Es ist gut bevölkert und
wichtig für deu Handel mit Palmöl, Elfenbein und Gummi. Hauptort: B a-
geida.— Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westafrika, breitet
sich um die Bucht von B i a s r a aus und wird im 8. von französischem,
im N.-W. von englischem Gebiet begrenzt. Mit dem weiten Hinterlande
ist die Kolonie so groß wie der preußische Staat. An der Küste uud am schiff-
baren K a m e r u n fl n ß dehnt sich ein sumpfigesNiederungsgebiet mitSchlamm-
inseln, Mangrovewaldungen und Dschungeldickicht aus; dann steigt das
Land zu herrlichen Fruchtgebieten und weiterhin terassensörmig zn dem viel-
fach noch unbekannten Landinnern empor. Unweit der ^.-V/.-Kiiste er-
hebt sich der vulkauische Kamm des K a m e r n n g e b i r g e s. Mit der
(4100 va hohen) Erhebung des Götterberges bildet es das höchste Gebirge West-
afrikas. Bei dem heißfeuchten Klima herrscht in Kamerun eine üppige tropische
Pflanzenwelt. Unter den Kulturpflanzen sind besonders Ölpalmen, Bananen
und die Yamswurzel zu nennen. In den Wäldern hausen Asfeu, Papageien,
Nashornvögel, Wildschweine, Büffel und Leoparden. An Reptilien kommen
Krokodile, Pussottern und Brillenschlangen vor. Lästige Insekten sind
häufig. ■— D i e Bewohner des n. Binnenlandes sind Sudanneger und
Fulbe, die Küstenbevölkerung und die des s. Binnenlandes gehört zu den
Bantnnegern. Das wichtigste Volk unter deu letzteren sind die
Dnalla. Sie wohnen in leichten Hütten aus Flechtwerk, lasseu von
Frauen und Sklaven die Äcker bestellen und treibeu ertragreichen Binnen-
Handel mit Palmöl. An der Küste und am schiffbaren Kamerun deutsche
Handelsfaktoreien. Auch das Christentum hat schon Eingang
unter den Schwarzen gesunden und mit der Schulbildung ist ein Ansang
gemacht. Der Plantagenbetrieb hat im Kamerangebiet bereits gute
Fortschritte gemacht. —■ Der Regierungssitz ist der Ort K a m e r n n.
Andere Handelsplätze sind Victoria und B i m b i a.
3. Südafrika.
1. Zentralafrika umfaßt den n., durchaus tropischen Teil des süd-
afrikanischen Dreiecks. Aus einer schmalen, von Fieberlust überlagerten
Küstenniedernng steigt das Land terrassenförmig zu einer Hochfläche von
1000 m und darüber empor, welche von Bodenerhebungen, Bodensenkungen
und muldenförmigen Vertiefungen durchsetzt ist. Der w. Teil dieser Hoch-
fläche ist größtenteils erfüllt von dem riesigen Becken des Wasser-
reichen Kongo (= großer Fluß), der ö. Teil von dem Gebiet der
großen innerafrikanischenSeen, von denen der U k e r s w e
(Bayern an Größe gleich), der Tanganjika- und der Njassasee
die bedeutendsten find. S. von dem Seengebiet fließt der Sambesi
(^Fischfluß). Beschreibe den Laus der Flüsse! Wiederhole, was S. 64
über die Natur derselben erwähnt ist! — Im Seengebiet alpenhohe Er-
Hebungen; in der Nähe des Ostrandes die beiden höchsten Gebirgsstöcke
Afrikas: der K i l i m a - N d f ch a r o (6000 m) und der K e n i a (5500 m).
Die mittlere Jahreswärme beträgt durchweg über 20? oft 25° C.
Niederschläge sind reichlich vorhanden. In den Gegenden am Äquator Herr-
scheu Äquatorialregen, im übrigen Gebiete Tropenregen, (S- 3'J). Mittel¬
afrika hat vorherrschend Savannenbildnng. Der Grasreichrum der
Savannen bietet zahlreichen Hustiereu und Dickhäutern Nahrung.
Auch ist dies das Hanptjagdgebiet der afrikanischen Raubtiere. Hier alw
tummeln sich Herden- und rudelweise die Zebras/ Büffel, Autilopeuarten,