33
Die regenreichen Randgebirge des Hochlandgebietes bilden das wichtigste
Quellgebiet der asiatischen Ströme. Der n. Abdachung zum Eismeer
folgen die großen Polarströme: Ob, Jeuissei und Lena; nach 0. fließen
Amur, Hoangho und Jäugtsekjang, und der Südabdachung nach
dem indischen Meere gehören Menam, Mekong, JrKwadi, Salwßn,
Ganges und Brahmaputra, Judus, Euphrat und Tigris an. —
Die stehenden Gewässer sind vorwiegend Steppenseen mit brackischem oder
auch bittersalzigem Wasser. Die bedeutendsten derselben sind der Kaspisee,
der Aralsee, in welchen sich die Flüsse Amu und Syr ergießen, der
Durchschnitt von der Gangesmündung bis zum n. Polarkreis in der Nähe des 88" v. Gr.
(100sach überhöht).
Balkaschsee und das tote Meer, welches den Jordan aufnimmt. Der
größte Süßwassersee Asiens ist der von Gebirgen eingeschlossene Baikal
(kal, knl See).
Ähnlich wie Europa hat auch Asien — abgesehen von dem Steppen- und Wüsten-
gürtel — eine sehr reiche, nach allen Seiten hin verteilte Bewässerung. Doch können
sich die europäischen Flüsse keineswegs mit den Riesenströmen des Erdteils an Größe
vergleichen.^ Eine Eigentümlichkeit Asiens sind die Doppel- oder Zwillings ströme,
welche ein°nachbarliches Quellgebiet haben, in ihrem mittleren Laufe auseinander streben
und endlich als Parallelströme oder ganz vereinigt münden. Solche Zwillingsströme
sind Euphrat und Tigris, Amu und Syr, Ganges und Brahmaputra u. a. — Außer¬
dem kommen zahlreiche Binnenflüsse vor, welche in abflußlose Binnenseen münden
oder sich im Wüstensand? verlieren.
3. Das Klima ist nach Lage der einzelnen Gebiete zum Äquator und
zum Meere, sowie nach der Höhenlage derselben sehr verschieden. Der Haupt-
fache nach wird das Klima Asiens ganz beherrscht durch die Gegen-
sätze sommerlicher Erhitzung und winterlicher Erkältung
des Festlandes. Von Vorderindien bis Japan reicht das Monsun-
gebiet, in welchem im Sommer die regenbringenden Monsune (S. 28)
vom indischen Ozean aus SW., vom großen Ozean aus 8. und 80. wehen.
Die Gebiete von Arabien, Iran, Turan und Jnnerasien stehen unter dem
Einfluß des trockenen M.-Passats (S. 27) und sind von Steppen
und Wüsten erfüllt. Die Länder am Mittelmeer haben Mittelmeer-
klima mit trocknen Sommern und Winterregen; Nordasien, welches den
Einwirkungen der polaren Luftströmungen ausgesetzt ist, steht unter dem
Einfluß des arktischen Klimas, hat zwar gleichmäßigere Niederschläge
bei vorherrschenden Sommerregen, ist aber seiner hohen Breitenlage wegen
größtenteils Tundra und Waldgebiet. — Gesundheitsfeindlich wird das
Klima auf den Snndainseln durch die Malaria, in Indien durch die
Cholera, in Vorderasien durch Aussatz ,uud Pest.
Trom nau, Schulgeographie II (H. Schroedels Verlag in Halle). 3