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Geographie. 
II 
vorwiegende Nordrichtung behält die Weser bei. In der Landschaft, die sie 
durchfließt, wechseln ebenfalls Gebirge und Talebenen miteinander ab. 
Aber in diesem Weser-Berglande sind die Gebirge mit Ausnahme des 
Solling lauggestreckt, so das nach W. gerichtete Egge-Gebirge (von' eggja 
— schärfen), der nach NW. sich anschließende Teutoburger Wald und dessen 
nördliche Parallelkette. Der Teutoburger Wald hat im Bielefelder Paß 
einen wichtigen Einschnitt. Vor der nördlichen Parallelkette muß die Weser 
nach W. umbiegen; dann aber durchbricht sie dieselbe, indem sie durch die West- 
sälische Pforte, die Porta Westphalica, in das Norddeutsche Tiefland eintritt. 
Holzreichtum, Anbau und Bodenschätze. Die Gebirge zeichneu sich durch 
ihren Holzreichtum, die fruchtbaren Talebenen durch ihren Reichtum an 
Getreide und Vieh aus. An Bodenschätzen liefert das Hessische Berg- 
land Basalt und Braunkohle, das Weser-Bergland Buntsandstein und 
Steinkohlen (am Deister östlich von der Weser). 
Industrie, Städte. Das Vorkommen von Braunkohlen und Steinkohlen 
und die Nähe des Kohlengebiets der Ruhr ließen die Eisenindustrie von 
Cassel (155000 ©.), Bielefeld (80000 E.) und Osnabrück (70000 E.) 
erblühen. Das Leinengewerbe von Bielefeld und Herford ist aus dem 
Flachsbau hervorgegangen. Die Weser hat für die Schiffahrt eine 
geringe Bedeutung; in jüngster Zeit ist sie jedoch bis Münden eröffnet 
worden. Die wichtigste Stadt an der mittleren Weser ist Minden. 
Münstersche Bucht. Der Teutoburger Wald im NO., das Egge-Gebirge 
im O. und der Haarstrang im S. umfassen das große Tiefland der Münster- 
schen Bucht. Nach W. ist dieses also offen, so daß die milden und feuchten 
Seewinde Zutritt haben. Da auch der Boden meist fruchtbar ist, konnte die 
Münstersche Bucht, die von der Lippe und Ems entwässert wird, ein wich- 
tiges Bauernland werden. Am fruchtbarsten ist die Soester Börde. 
Bedeutende Städte sind Münster (90000 E.) und Paderborn. 
Leinegebiet. Im O. können wir dem Weser-Berglande noch das Leine- 
gebiet nebst dem Harz angliedern. Die Leine kommt vom Eichsfeld, dessen 
südlicher Teil wenig fruchtbar ist, und fließt in einem tief eingeschnittenen 
Tale nach N. an Göttingen (40000 E.) vorbei. Links und rechts von ihr 
schmücken anmutige Berge die Landschaft. Südlich von Hannover durch- 
brach die Leine die letzte Bergkette. Die Landschaft bleibt aber zunächst noch 
hügelig; an die letzten Hügel hat sich die große Stadt Hannover (hon overe 
= hohes Ufer, 300000 E.) angelehnt. Die Stadt wurde, zuerst infolge der 
Nähe des Kohlenlagers am Deister, gleich dem benachbarten Linden (75000E.), 
ein bedeutender Jndnstrieplatz. 
Harz und Vorland. Nach O. hin wird das Leinegebiet von dem hoch- 
ragenden Harz (= Waldgebirge), einem Massengebirge, abgeschlossen. 
Man kann den Oberharz im NW. und den niedrigeren Unterharz im SO. 
unterscheiden. Der durchschnittlich 600 m hohe Oberharz wird vom Brocken 
(1140 m) überragt. Reiche Niederschläge (Brocken 170 cm Regen) ließen die 
Waldespracht des Harzes entstehen. Obschon neben der Forstwirtschaft 
nur etwas Viehzucht auf dem Oberharze betrieben werden kann, ist dieser
	        
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