Full text: [Teil 2 = Oberstufe] (Teil 2 = Oberstufe)

Alpen und Vorland. 141 
Die mittlere Höhe beträgt 500 m. Von der Donau bis zum Alpen- 
saum steigt sie an, macht fast überall den Eindruck einer Ebene und wird 
nur im 8. und an der Donau bergig. Zu den größeren Ebenen in der 
Mitte des Gebietes gehören das Lechfeld und die I s a r e b e u e bei 
München. 
Das Alpenvorland ist nach seiner Natur und Entstehung dem Nord- 
deutschen Flachlande ähnlich: in der Tertiärzeit wurde das Meer hier zu- 
geschwemmt. Während der Eiszeit wurde auch hier der fruchtbare Geschiebe- 
lehm durch Gletscher abgelagert. 
2. Der Hauptfluß des Landes ist die Donau. Quellen? Richtung? 
Welche deutschen Staaten durchfließt sie? Warum ändert der Fluß bei 
Regensburg seine Laufrichtung? Das Donautal zeigt bereits hier im 
oberen Stromlauf die Neigung zur Beckenbildung (vergl. S. 99!) Durch drei 
Engen gliedert sich das Tal in die unfru cht baren Becken von 
Ulm und Ingolstadt und das fruchtbare Becken von Strau- 
b i u g. — Nenne die rechten Nebenflüsse der Donau im Hochflächeugebiet! 
Beschreibe ihren Lauf und vergleiche sie hinsichtlich ihrer Größe! Zu den 
zahlreichen Seen des s. Alpenvorlandes gehören Ammersee, Starn- 
berger See uud Chiemsee. Es sind voll Wasser gelaufene Täler, 
die am untern Ende durch die Erdmoräne abgesperrt wurden. — Zu den 
wasserärmeren, linken Nebenflüssen der Donau gehört die Altmühl, die 
in einem malerischen Tal den Jura durchbricht, ferner die Na ab und der 
knieförmige Regen. Quelle, Laufrichtung? 
3. Das Klima der Hochebene ist ziemlich ranh, besonders im s. Teil 
Am mildesten ist das Donautal unterhalb der Lechmündnng, NW.-Winde 
verursachen starke Regen. Die Fruchtbarkeit wird beeinträchtigt durch 
große Hochmoore, Riede genannt, die mangelnden Wasserabfluß haben und 
sich um die Flüsse lageru, besonders um Isar und Donau. Indessen wird 
Getreide auf der Hochebene gebaut. Besonders fruchtbar ist das Becken von 
Straubing, wo Getreide, Obst und Hopfen in großer Menge angebaut wird. 
— Die Hochebene der Oberpfalz hat ebenfalls rauhes Klima uud steiuichtes, 
wenig fruchtbares Land mit Hopfenbau. 
4. Die Bewohner sind Bayern und Schwaben und katholisch. Ihre 
Hauptuahrungsqnelle ist Landwirtschaft, uud zwar herrscht im 8. wegen 
größerer Feuchtigkeit Wiesen- und Waldwirtschaft mit Viehzucht vor, während 
im N. der Ackerbau überwiegt. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist daher weit 
unter dem Reichsdurchschnitt. 
5. Ortskunde. In Bayern: GMünchen, Hst. des Königreichs, dritt¬ 
größte Stadt des Deutschen Reichs, an der Isar, mitten auf der Bayrischen 
Hochfläche an der Grenze der Gebiete mit Viehzucht und Ackerbau, daher 
größter Getreidemarkt Bayerns. Die Stadt ist durch die Fürsorge der Fürsten 
groß geworden. Der Kunstsinn der bayrischen Fürsten schmückte die Stadt 
mit prächtigen Bauten, und machte sie zu einem Sammelplatz deutscher.Kunst 
und Wissenschaft. Universität. Die Bierbrauereien sind weltberühmt. — 
Augsburg, Hst. von Schwaben, alte Handelsstadt am Lech, dessen Wasserkraft 
von jeher dem Gewerbe zugute kam, die besonders im Mittelalter durch den 
Handel nach Italien große Machr und Pracht entfaltete, so daß die „Stadl 
der ,Mgger" den europäischen Geldmarkt beherrschte; jetzt ein Hauptsitz der 
bayrischen Industrie.*) — Donaustädte: Ingolstadt, Festung, an? — 
*) Ungarnschlacht auf dem Lechfelde 955. — Reichstag 1530. — Tilly am 
Lech geschlagen 1632.
	        
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