Full text: [Teil 2 = Oberstufe] (Teil 2 = Oberstufe)

Alpen und Vorland, 143 
Namen „Rauhe Alb". Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von 
Kegelbergen vorgelagert, unter denen der Hohen zollern uud der 
Hohenstaufen die bekanntesten sind. 
Der breite Rücken des Schwäbischen Jura zeigt rauhes Klima, Wald- 
armnt und eine dünne Ackerkrume, auf der der „Älbler" seinen Dinkelweizen 
baut. Mit der Kalknatur des Landes hängt seine Wasserarmut zusammen, 
da die Niederschläge schnell von dem Kalkstein aufgesogen werden. Einen 
freundlichen Gegensatz zur Natur der Rauheu Alb bilden die fruchtbaren 
Quertäler mit tonigem Boden. — Dem Jura eigentümlich sind die zahlreichen 
Versteinerungen, Abdrücke und Einschlüsse, sowie sein Höhlenreichtum, 
weil das Wasser den Kalk auflöst. Man kennt mehr als 70 größere Höhlen 
und mehrere Hundert kleinere Grotten. Gewöhnlich sind die Höhlen mit 
wundervollen Tropffteinbilduugeu geschmückt. In manchen hat man große 
Mengen Knochen vom Höhlenbären, Renntier, Mammut, Nashorn, sowie 
Steinwerkzeuge, Waffen u. dergl. gefunden. Die bekannteste ist die Nebel- 
höhle bei dem Lichtenstein. 
Die Bewohner sind katholische Schwaben, 
Nenne ote Staaten, durch die sich der Schwäbische Jura hinzieht! — 
Unter den Städten des Juragebiets ist das historisch bekannte Reutlingen 
zu nennen - sie gehört zu Württemberg. 
Die Hohenzollernschen Lande ziehen sich in Knieform langgestreckt vom 
Neckartal quer durch die Rauhe Alb und das Donautal bis ins Gebiet der 
Schwäbischen Hochfläche hin und bilden den Regierungsbezirk Sigmaringen. 
Die Hst. dieses Stammlandes der preußischen Könige ist die kleine Stadt 
Sigmaringen an der Donau. Auf dem Hohenzollern erhebt sich das wieder¬ 
hergestellte Stammschloß der Hohenzollern. 
2. Der Fränkische Jura behält bis Regensburg die nordöstliche Richtung 
bei und wird auf dieser Strecke von dem reizenden Tale der Altmühl durch- 
krochen. Hier finden sich die berühmten, an Versteinerungen der Jurazeit 
reichen Solnhofer Schiefer, die die geschätzten lithographischen^) Platten zum 
Steindruck liefern. Von Regensburg ab wendet sich der Fränkische Jura nach 
N. und endet in der Ebene des obern Main, nahe am Fichtelgebirge. — 
Wie der Schwäbische Jura, besteht auch er aus einer höhlenreichen, wasfer- 
armen Kalkplatte, die nach N. zu breiter und niedriger wird. Doch ist die 
Natur des Gebietes weniger rauh. Es hat fruchtbare, waldreiche Quertäler 
und bildet im u. Teile die an landschaftlichen Reizen reiche „Fränkische 
Schweiz". 
B. Das Südwestdeutsche Becken. 
Es nimmt den ganzen SW. Deutschlands ein. Der Kern dieses 
großen Landbeckens ist die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Grenz- 
gebirgen. Wie heißen die 3 Gebirge im 0., im W. ? An diesen Kern 
des Beckens lehnt sich das große schwäbisch-sränkische Stufenland 
als östliches, das kleine lothringische Stufenland als westliches Vor- 
land an, — Alle süddeutschen Staaten sind durch Anteile an dem Land- 
becken beteiligt. Das Stufenland von Lothringen reicht zudem noch in 
das preußische Rheinland hinein, die Oberrheinische Tiefebene bis hinter, 
Frankfurt a. M. 
*) Vgl. Hauffs romantische Erzählung „Lichtenstein". 
**) Gr, lithos — Stein, graphos — schreibend, geschrieben.
	        
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