Donau.
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links: rechts:
erstes Quertal und reicht mit seinem
zweiten Längstal über Innsbruck bis
Kufstein. Hier tritt der Strom, die
Kalkalpen durchbrechend, in sein unteres
Quertal, das bis Rosenheim reicht.
So gewinnt er die wellenförmige Hoch¬
ebene am Fuße der Alpen und emp¬
fängt den Abfluß mehrerer Seen, des
Chiemskimfsees oder Bayrischen
Meeres (85 qkm) r. und des Tegern¬
sees l., sowie seinen größten Nebenfluß,
die Salzach, die erst das Längstal des
Pinzgaues bildet, dann, verstärkt durch
dieG äst ein er Ache, gleichfalls die Kalk¬
alpen im Passe Lüeg durchsetzt und unter¬
halb Salzburg die bayrische Hochebene
betritt. — Der Inn ist 560, die Donau
bis zu seiner Mündung 625 km lang.
5) Die Traun (bei Linz), aus dem Aus¬
seer Seenbecken (Salzkammergut) durch
den Hallstätter und den Traun-See-
6) Die Enns (bei Enns) von den Rad-
5) Die March, vom Glatzer Schneeberge, städter Tauern,
mit der Beczwa jbe'tschwaj l. und der
Thaya r., im Becken von Wien mit
der Donau vereinigt.
Die mittlere Donau, von Preßburg bis Orsova sörschowas, bildet die
langgestreckte, äußerst fruchtbare Insel Schütt und zieht, wie ihr größter
Nebenfluß, die Theiß, auf weite Strecken noch ungebändigt, durch die wasser¬
reiche niederungarische Tiefebene (Budapests bis zum Durchbruchstale, das mit
der Felsenbarre des Eisernen Tores bei Neu-Orsova^ endet. Nebenflüsse
links: rechts:
7) Die Leitha, vom Semmering.
8) Die Naab, aus den steirischen Alpen,
parallel dem Bakony-Walde und dem
flachen Plattensee (laens Palaton).
Zwischen Leitha und Raab liegt der
durch den Wechsel seines Wasserstandes
bekannte Neusiedler See^.
6) Die Waag, vom S.-Fuße der Hohen
Tatra.
1 Erwähnenswert sind die beiden großen Brutkolonien für Wasservögel beiEsscg und Semlin, zwischen
Rohr, Weiden u. s. w., von denen jene 30 qkm mit Hunderttauscnden von Vögeln umfaßt. Sonst aber
wird die Regelung des Stromlauss solchen Schuhstätten verderblich.
2 Das Eiserne Tor im weiteren Sinne ist 90 km lang vom ungarischen Bazias bis zum serbischen
Sip; seine Hindernisse liegen um eine V-förmige Halbinsel, die Klissura, herum. Hier verengerte sich
der Strom aus 100 m, während er oberhalb bis 1500 m Breite erreicht; die Schiffahrt stand in manchem
Jahre nur 50 Tage offen, und der Stromdurchbruch war zugleich großartig und furchtbar. Die schlimmste
Steile, das mit Gneisriffen besetzte „Große Eiserne Tor", ist durch einen Kanal ohne Schleusen umgangen.
Dasselbe hatte der Trajanskanal versucht, aber er wurde nicht vollendet und nicht benutzt. Leider ist auch
jener Kanal wegen allzu starker Strömung bis jetzt kaum zu benutzen und die Kanalisierung mit ihrem
Kostenaufwande von 35 Mill. Mk. als mißglückt anzusehen.
3 Der Wasserstand des Sees hängt vom Grundwasser ab und schwankt mit den Niederschlagsmengen
und dem Stande der benachbarten Alpengletscher. 1865—70 war der 356 qkm große See vollständig
trocken, seit dem letzten Rückgänge von 1 886 steigt er wieder, soll aber demnächst ganz trocken gelegt werden,
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