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Lykurg und Sparta. 281.
unter Leitung des feurigen Aristomenes, um 683 der
Widerstand erneuert, so daß der atheniensische Dichter
Tyrtäus, von dem wir ausser Bruchstücken noch fünf
ganze Elegien besitzen, den Muth der geschlagnen Spar¬
taner durch seine Kriegsgesänge auffrischen mußte. Zehn
Jahre lang, bis 668, vertheidigte Aristomenes mit 300
Mann die Bergfeste Jra. Wie zu Ende des ersten Kriegs,
wanderte auch jetzt ein Theil der Besiegten nach Italien,
um Rhegium zu kolonisiren, während Andre den Namen
ihrer Heimath in dem sicilischen Messina verjüngten.
Die Spartaner aber bildeten, nachdem sie ihr Gebiet um
die Hälfte und bis auf 150 Gevicrtmci^en vergrößert hat¬
ten, fortan die erste Macht des Peloponneses. An sie also
wendeten sich die dorischen Geschlechter, welche aus irgend
einem kleinern Staate der Halbinsel bei entstehender Volks¬
oder Tyrannenherrschaft von der nicht-dorischen Bevölke¬
rung verdrängt wurden, um bei nächster Gelegenheit mit
spartanischer Hülfe in ihre Rechte eingesetzt zu werden.
So kam 584 in Korinth, so 540 in Sicyvu, so in Epi-
daurus und Aegina die Aristokratie aufs Neue empor; in
Korinth beruhte sie natürlich nicht sowohl auf Grundbesitz
als auf Handelsintcresse; überall aber gelangten nun
wohl auch solche Geschlechter zur Theilnahme an der Re¬
gierung , die während der demokratischen Zeit großes An¬
sehen gewonnen hatten. Wo die Spartaner thätig gewe¬
sen waren, um die Verfassung zu gründen, behielten sie,
solange die gegründete Verfassung in Kraft blieb, über¬
wiegenden Einfluß; Argvs fühlte im Krieg ihre Macht; Ar-.
kadien dankte nur seinen Bergen die Fortdauer der Freiheit:
im ganzen Pelvponnese, also innerhalb eines Flächenraums
von beinahe 400 Geviertmeilen, konnte, wenn ein gemeinsa¬
mes Unternehmen zu Stande kam, Niemand den Sparta¬
nern die Ehre des Oberbefehls oder der Hegemonie
streitig machen; Spartaner standen dann dem Kriegsrathe