100
Westafrika. — Südafrika. — Ostafrika.
lande nicht vermnthen sollte. Die Engländer und Niederländer besitzen einen
Theil der Goldküste. 5) Die Sklavenküste treibt noch immer Sklaven-
Handel. Hier liegt das Negerreich Dahom«. Beim Tode des Regenten werden
jedesmal 2000 Sklaven geschlachtet; außerdem schlachtet man aber noch jährlich
500 Neger, um dem Verstorbenen im Jenseit zu dienen. 6) Die Küste von
Benin wird von Negern bewohnt. 7) Die Küste von Biafra und Came-
rnn hat mehrere Negerstaaten.
3) Nieder-Guinea oder Congo liegt südlich vom Aeqnator. Im Hinter-
gründe der Küste giebt es steile Gebirge. Zu den Flüssen gehört der Congo.
Die tropische Regenzeit liegt hier zwischen Oktober und März. Produkte
sind dieselben wie in Ober-Guinea. Die Einwohner sind eine Mischrace, wei-
chen vielfach von der Negerrace ab und haben eine mildere Gemüthsart als die
Bewohner Ober-Guineas. Hier wie dort ist die Arbeit den Weibern und Skla-
ven überlassen. — Loango und Congo sind unabhängige Reiche. Das Reich
Angola mit den Hauptstädten Loando und Bengnela ist portugiesisch.
121. Südafrika.
Das Capland ist ein Gebirgsland, welches auf drei Seiten zum Meere
abfällt. Es giebt hier nur zwei Jahreszeiten, die Regenzeit von Mai bis
Schtember und die trockene Jahreszeit vom September bis März. Die
englische Capkolonie im Süden liegt in der südlich gemäßigten Zone und hat
ein mildes und gesundes Klima. Es giebt hier schöne dichte Wälder, in welchen
man mehr als 60 Arten von Bauhölzern zählt. Südfrüchte und Weizen geben
sehr reiche Ernten. Auf verschiedenen Bergen baut man den sogenannten Cap-
wein. Man findet große Büffelheerdeu und
viele Strauße. Zu der ursprünglichen Be-
völkernng gehört das Hirtenvolk der Hotten-
totten.
Die Buschmänner, ebenfalls Einge-
borene, sind sehr rachsüchtig, leben oft nur
von Wild, Wurzeln. Heuschrecken, Schlangen k.
— Am Fuße des Tafelberges liegt die Cap-
stadt, welche nach europäischer Art ein-
gerichtet ist und großen Handel mit Schaf-
wolle und Capwem treibt. Port Elisa-
beth ist eine emporwachsende Handelsstadt.
Das Kaffernland liegt am südlichen
Ostrande Afrikas. An der Kaffernküste liegt
anck die englische Kolonie Natal mit dem
Hauptort Port d'Urban. Die Kaffern sind
„ .. ein gastfreies und kriegerisches Volk, machen
Buschmann. aj,er häufige Einfälle in das Gebiet der
Kolonisten. Ihre westlichen Nachbarn sind die Betschnanen, welche mehr
im Innern Südafrikas wohnen, Ackerbau treiben und auch in Städten leben.
122. Ostafrika.
Länder der Ostküste.
1) Sofala. Das Mündungsgebiet des Zambese ist sehr ungesund. Das
Land hat dichte Sumpfwälder und wird von Kaffern bewohnt. Die Portn-
giesen haben hier verschiedene Besitzungen. 2) Mosambique mit der
portugiesischen Stadt Mosambique. Die einheimische Bevölkerung besteht
aus Negern. 3) Zanguebar mit dem Berge Kilimandscharo. Das tropische
Klima, welches hier herrscht, ist für Europäer sehr verderblich. Zu den
Eingeborenen gehören Neger. Araber und andere Völkerschaften. 4) Die Halb-
insel Somali enthält die Küste Ajan bis zum Cap Gardasui und die Küste
Adel vom Cap Gardaftn bis zur Straße von Bab el Mandeb. Die Be-
wohner sind arabischen Stammes und treiben Handel mit Gold, Elfenbein,
Weihrauch. Myrrhen und Gummiarabicum.