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Politische Geographie.
I. Nordafrika.
§. 34. 1) Das Sultanat Marokko (das alte Mauretanien) ist der Rest
der arabischen Reiche in Nordafrika. Das Fruchtland (— 2/3
Königreich Preußen) nimmt 1j4 des Ganzen ein. Bei der
schlechten Verwaltung und dem mohammedanischen Fanatismus
beträgt die Zahl der Einwohner nur 8 Mill.
*Fez [es] (150 T. E.) in einer Fruchtebene des Binnenlandes.
Gewerbe und Handel. Aufenthaltsort des Sultans während
eines Teils des Jahres.
° Marokko (50 T. E.) in kühler und gesunder Lage nicht weit
vom Atlas ist eigentliche Residenz und Hptst.
Die Küstenstädte 'Tanger jtattfctscha] (jetzt Haupthafen des Landes)
mit 20 T. E. und 'Mögador (20 T. E.) haben als Handels-
Plätze Bedeutung.
Von den spanischen „Presidios" ist Centa [ße-uta] mit 7 T. E.
der wichtigste Ort.
2) Algerien (= Österreich-Ungarn), seit 1830 französische Kolonie,
weist viel Wüstenboden auf; daher auch nur 4 Mill. E. —
Die S.-Grenze wird immer weiter in die Wüste hineingeschoben.
c-Algier (83 T. E.) Hptst. in weiter Fruchtebene an der Küste.
°Oran (75 T. E.), w. Hafenstadt.
oConstantine (50 T. E.) im Binnenlande. Die Hafenstadt ist
'Philippeville (20 T. E.)
3) Tunis (= 3 X Brandenburg, aber nur 1*/2 Mill. E.) ist jetzt
französischer Schutzstaat.
*Tuuis (135 T. E.). Hptst. Vorzüglicher Hasen an der Scheide-
grenze des ö. und w. Mittelmeerbeckens. Etwas n. davon lag
oas alte Karthago.
4) Das türkische Nordafrika umfaßt Tripoli, Barka und Ägypten.
Schlechte Verwaltung. Dünne Bevölkerung.
a) Die Regentschaft Tripoli.
Größere Städte sind nicht vorhanden. Die wichtigste 'Tripolis
(25-30 T. E.), Endpunkt der wichtigen Karawanenstraßen von
°Knfa, 'S6koto ('Kano) und 'Timbnktn.
Zu Tripoli gehört die Oasenreihe von Fessan mit der
Hptst. Mnrsnk (5000 E.) an der Karawanenstraße 'Tripolis-
°Knka.
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